Der 19. Spieltag der Bezirksliga Mitte hatte es in sich: Spitzenreiter Mendig unterlag überraschend in Emmelshausen (1:2), während Anadolu Koblenz mit einem knappen Sieg den Anschluss an die Spitze hält (2:1). Der Abstiegskampf spitzt sich ebenfalls weiter zu – mehrere Teams kassierten bittere Niederlagen und müssen um den Klassenerhalt bangen.

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Kobern-Gondorf rückt mit 32 Punkten bis auf einen Punkt an den Tabellenzweiten heran, siegt in Oberwinter ebenfalls 2:1.

Im Keller wird es immer schwerer für Maifeld (1:2 in Metternich), Boppard (3:4 gegen Mayen), Rheinböllen (1:2 in Oberzissen), Ahrweiler (2:5 gegen Argenthal) und Schlusslicht Mülheim-Kärlich II, die in Weitersburg 4:3 unterlagen.

SSV Boppard : TuS Mayen 3:4 (2:2)

Der TuS Mayen kam bei seinem Gastspiel in Boppard gut in die Partie. Josip Bilac per Foulelfmeter (9.) und Moudi Dido (15.) nach einem tollen Sololauf brachten den TuS mit 0:2 in Führung. Nur sechs Minuten später Elfmeter für Boppard, den Gabriel Petrovici zum1:2 Anschlusstreffer nutzte. Boppard kam jetzt besser auf und erzielte nach einem Eckball das 2:2 durch Louis Männchen (39.).

"In der Halbzeit habe ich versucht, die Jungs wachzurütteln." so TuS Trainer Marc Steil. Stattdessen drehte der SSV das Spiel komplett. Nico Tomme erzielte in der 48. Minute das 3:2 für die Hausherren. Die Gelb-Rote Karte gegen Nijas Ilyasov (76., Ball wegschlagen) brachte den TuS wieder zurück in die Partie. Sechs Minuten nach dem Feldverweis der verdiente Ausgleich. Bilac hatte Hamza Aliou mustergültig eingesetzt, der den Torwart umspielte und zum 3:3 traf (82.). Und es sollte noch besser kommen für die Mayener. In der 87. Minute zeigte Schiedsrichter Sebastian Hoppe zum dritten Mal in diesem Spiel auf den Elfmeterpunkt. Tomme hatte den einschussbereiten Calvin Müller am Trikot gezogen. Klarer Fall für Hoppe: Rot für Tomme und Foulelfmeter für die Gäste. Bilac wählte dieses Mal die andere Seite und traf zum umjubelten 3:4 (87.) 

Trotz des Auswärtssiegs war Steil unzufrieden. "Die ersten beiden Meisterschaftsspiele in diesem Jahr konnten unterschiedlicher kaum sein. Gegen Argenthal haben wir gut gespielt, uns aber nicht belohnt. Heute war es kein gutes Spiel, aber wir gewinnen 4:3. Ich bin froh, dass wir auch ohne eine überzeugende Leistung gezeigt haben, mit drei Punkten den Nachhauseweg antreten konnten."

TSV Emmelshausen : SV Eintracht Mendig 2:1 (1:1)

Mächtig angefressen war Mendigs Trainer Damir Mrkalj nach der 1:2 Niederlage gegen den TSV Emmelshausen.

"Diese Niederlage haben wir uns selber zuzuschreiben. Emmelshausen war von der Einstellung besser. Das fängt bei uns mit Kleinigkeiten an. Wenn Spieler zu spät zum Treffpunkt kommen, man unkonzentriert ist oder glaubt, es geht auch mit weniger Aufwand."

Emmelshausen hingegen war bis in die Haarspitzen motiviert und ging in der elften Minute in Führung. Routinier Eric Peters tankte sich durch den Mendiger Strafraum, wo er Sadik Mert Mol sah, der mühelos zum 1:0 einschob. Nach einem Eckball konnte der Tabellenführer ausgleichen. Den Ball auf den langen Pfosten gezielt drosch Nikolas Groß zum 1:1 Ausgleich ins Netz. (21.) Mendig wurde besser und hatte Pech, dass der Schiedsrichter ein vermeintliches Handspiel im Strafraum des TSV nicht ahndete. Auf der anderen Seite blieb ebenfalls die Pfeife stumm, als Peters nach Meinung der Hausherren elfmeterwürdig gefoult wurde.

Chancen hüben wie drüben wurden nicht genutzt, sodass sich die 110 Zuschauer bereits mit einem leistungsgerechten Unentschieden abgefunden hatten. Bis in der vierten Minute der Nachspielzeit Alexej Eberhardt seinen Gegenspieler im Strafraum von den Beinen holte. Gelb-Rot gegen Eberhardt, Elfmeter für Emmelshausen, den Jonas Bersch zum 2:1 verwandelte. Sekunden später war Schluss.

Mendig hatte einmal mehr gegen die Hunsrücker den Kürzeren gezogen. Mrkalj: "Hier müssen wir einfach cleverer sein und den einen Punkt sichern. Ich hoffe, es war ein Schuss vor den Bug und alle begreifen ganz schnell, dass es nur mit der richtigen Einstellung geht." 

FC Germania Metternich : SG Maifeld-Elztal 2:1 (1:0)

Trotz einer guten Leistung hat die SG Maifeld-Elztal das Spiel beim Tabellenfünften Metternich mit 1:2 verloren. Der erste Nichtabstiegsplatz ist jetzt schon sieben Punkte entfernt. Entsprechend angefressen war SG ME Trainer Daniel Fischer nach der Partie. "Einmal mehr eine sehr bittere Niederlage für mich und meine Mannschaft. Wir waren über eine Stunde die bessere und aktivere Mannschaft und hätten hier was mitnehmen müssen."

Jannick Seitz brachte die Metternicher in der 18. Minute mit 1:0 in Führung. Zu dem Zeitpunkt verdient, weil die Germania besser in die Partie gefunden hatte.

Metternich, die auf ihr 35-Tore Sturmtrio Penk, Fries und Felber verzichten mussten, war in der zweiten Halbzeit nur noch selten vor des Gegners Tor, nutzten die wenigen Chancen aber zum vorentscheidenden 2:0 (72.). Torschütze ausgerechnet der ehemalige Maifelder Moritz Pies.

Ein Tor, das Fischer die Zornesröte ins Gesicht trieb. "Er stand rund drei Meter im Abseits, kurz zuvor pfeift der Schiri ein klares Handspiel im Metternicher Sechzehner nicht. Einmal mehr haben wir kein Glück mit den Schiedsrichterentscheidungen." Das 2:1 für die tapferen Maifelder durch Johannes Meißner (90.+4) kam zu spät. Vorher hatte Nico Steinbach nur die Metternicher Latte getroffen. Fischer: "Trotz der unglücklichen Umstände muss ich meine Mannschaft loben. Sie hat gegen eine der besten Mannschaften der Liga alles in die Waagschale geworfen. Wir hätten zumindest einen Punkt verdient gehabt."

Ahrweiler BC II : SG Argenthal 2:5 (1:2)

Allmählich wird die Luft dünn für den Aufsteiger aus der Kurstadt. Gegen die routinierten Hunsrücker hatte die Mannschaft von Filip Dickebohm das Nachsehen und verlor mit 2:5 (1:2).

Mahdi Hussein hatte den ABC nach sechs Minuten in Führung gebracht. Simon Peifer (22.) und Daniel Römer (25.) drehten das Spiel zu Gunsten der Argenthaler. Mit einem 1:2 wechselte man die Seiten. In der zweiten Hälfte drehte Argenthal auf. Der überragende Simon Peifer(69,. 78.) sowie Nico Wilki (80.) erhöhten auf 1:5.

Kurz vor dem Abpfiff betrieb Ahrweiler Ergebniskosmetik, als Tobias Binder in der 90. Minute auf 2:5 verkürzte. Damit steht der ABC erstmals auf einem direkten Abstiegsplatz, während sich Argenthal auf den 7. Platz verbesserte.

SV Weitersburg : SG Mülheim-Kärlich II 4:3 (2:2)

Für die Reserve des Rheinlandligaspitzenreiter wird es eng. In Weitersburg verlor die SG 2000 II zwar mit 3:4, dennoch hatte man dem Tabellendritten aus Weitersburg einen großen Kampf geboten. Noah Häuser traf für die SG in der 13. Minute zum 0:1. Tim Lauer mit dem 1:1 in der 18. Minute. Es sollte nicht Lauers letztes Tor sein. Durch einen Elfmeter ging Mülheim wiederum in Führung. Yannick Semmler mit dem 1:2 vom Punkt (27.) Dann war es wieder Lauer, der in der 35. Minute ausgleichen konnte.

Auch in der zweiten Halbzeit war vor 85 Zuschauer Angriffsfußball Trumpf. Lauer mit seinem dritten Treffer (47.) und Christian Görtz (76.) erhöhten auf 4:2, bevor Noah Häuber mit seinem zweiten Treffer des Tages noch einmal auf 4:3 verkürzte (88.). Dabei blieb es.

Während Mülheim II weiterhin Tabellenletzter ist, bleibt Weitersburg Sechster, liegt aber nur noch drei Pünktchen hinter dem Relegationsplatz.

FV Rübenach : SV Anadolu Spor Koblenz 1:2 (0:1)

Hoher Ballbesitz, aber lediglich zwei nicht gegebene Abseitstore für den FV Rübenach sahen die 150 Zuschauer im Koblenzer Derby. Besser machten es die abgeklärten Gäste, die durch Silvio Golz in der 38. Minute in Führung gingen, wenig später gar das mögliche 0:2 vergaben. 

Der Tabellenzweite versuchte im zweiten Durchgang den Druck zu erhöhen. Vor allem nach der Einwechslung von Philipp Pitkowski und Jason Weber wurde es oftmals brenzlig vor dem Gästetor. Als Emre Onbasi in der 83. Minute auf 0:2 für Anadolu erhöhte, war die Vorentscheidung gefallen. Zwar versuchten die Rübenacher alles, hatten aber Pech bei ihren Angriffsbemühungen beziehungsweise Anadolu das Glück des Tüchtigen sowie einen überragenden Torwart Helidon Pacarada. Der allerdings mit dem Schlusspfiff doch noch hinter sich greifen musste, als Pitkowski in der neunten Minute der Nachspielzeit auf 2:1 verkürzte.

SV Oberzissen : TuS Rheinböllen 2:1 (1:1)

Durch einen Elfmeter in der Nachspielzeit siegte der SV Oberzissen in einem Abstiegskrimi mit 2:1.

Nikoll Suliq hatte den Aufsteiger in der 18. Minute in Führung gebracht, die Maicol Oligschläger kurz vor dem Pausentee ausgleichen konnte (45.).

Ein Punkt war für beide Teams eigentlich zu wenig. Dennoch stand erst einmal die Defensivarbeit in Vordergrund. "Wir haben eigentlich nichts zugelassen", sagte Oberzissens Coach Eike Mund nach der Partie. Als sich die Zuschauer mit dem 1:1 arrangiert hatten, lief Rheinböllens Höhns seinem Oberzissener Gegenspieler Maicol Oligschläger in die Hacken. Klare Sache. Elfmeter für Oberzissen in der vierten Minute der Nachspielzeit. Der Gefoulte schoss selber und traf zum 2:1 für den SVO, die damit einen wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt einfahren konnten. Für Rheinböllen wird es bei sieben Punkten Rückstand aufs rettende Ufer eng.

TuS Oberwinter : SV Untermosel Kobern-Gondorf 1:2 (0:1)

Mit dem Aufsteiger von der Untermosel muss man auch im neuen Jahr rechnen. Durch den 2:1 Auswärtssieg beim TuS Oberwinter festigte man den 4. Tabellenplatz und ist nur noch einen Punkt vom Relegationsplatz entfernt.

Rechenspiele, die SVU Coach Tobias Wirtz sicherlich nicht interessieren. Schon hingegen, wie sich seine Mannschaft entwickelt. Auf der anderen Seite ärgerte sich Oberwinters Trainer Cornel Hirt über eine aus seiner Sicht total unnötige Heimniederlage, die erste übrigens in dieser Saison.

Carsten Dötsch hatte nach elf Minuten die Moselaner in Führung gebracht. Wenige Minuten später entschied der Unparteiische auf Strafstoß für Oberwinter. Max Blohm scheiterte am guten reagierendem Keeper des SVU.

Kurz nach der Halbzeit machte Blohm seinen Fehlschuss zumindest wieder halbwegs wett. Eine sehenswerte Vorarbeit schloss er mit dem 1:1 ab (49.).

Zehn Minuten später ging der Gast wieder in Führung als Steffen Dötsch das 1:2 markierte (59.) Es sollte trotz einiger Chancen des TuS Oberwinter das letzte Tor des Tages bleiben, sodass der SVU den fünften Auswärtssieg der Saison einfahren konnte.