Die Frauen können es auch nicht besser als unsere Fußballmänner. Mit 1:1 gegen Colin Bells Südkoreanerinnen bei einem gleichzeitigen 1:0 Marokkos gegen Kolumbien scheitern wir nach der Vorrunde bei der neunten Fußball-WM der Frauen, bei denen wir immer dabei waren, dieses Mal in Australien und Neuseeland.
Zweimal wurden wir Weltmeisterinnen, einmal Vize, zweimal Vierte, in der Vorrunde schieden wir nie aus. Jetzt können wir auch das. Aber wer eine Gruppe mit Kolumbien, Marokko und Südkorea nicht dominiert, der kann kaum weiterkommen.
Ideenlos, uninspiriert, so war das Spiel. Quer und zurück, das sind aktuell die Tugenden bei Männern und Frauen. Was fehlt ist jegliche Kreativität. Eine Popp reicht nicht. Wir haben keine Straßenfußballer mehr, keine die aus eigener Inspiration ein Spiel in die Hand nehmen und es verändern. Es liegt nicht am Geld beim DFB, nicht an der Fülle von Betreuern in den Teams, die man jetzt Staff nennt. Die größte und teuerste Akademie haben wir in Frankfurt. Aber Tore schießt sie keine. Und seit sie den Strafraum Box und das Toreschießen einnetzen nennen, ist auch nichts besser geworden. Der Fußball hat überhaupt eine von außen hineingetragene Sprache angenommen, die es schwer macht, ihn zu verstehen, so wie wir ihn einmal verstanden haben.
Begeisterung und Hingabe fehlen. Wir haben keine Spielerinnen und Spieler, die den Unterschied ausmachen. Wir brauchen einen Klopp bei Frauen und Männern, einer der mit- und umreißt. Strategen, Technokraten haben wir genug.
Tage wie diese tun allen weh, die Fußball lieben. Als wenn wir es nicht einmal besser gekonnt hätten.
Aber es geht weiter. Fußball ist nicht alles. In einem schrecklichen Krieg in der Ukraine sterben täglich viele Menschen. Das ist viel schlimmer.