Wenn am 23. August mit Borussia Mönchengladbach gegen Meister Bayer Leverkusen die Bundesliga-Saison 2024/25 beginnt, dann wird jeder von uns seine eigene Affinität zu seinem Lieblingsverein wieder ausleben dürfen. Nach Europameisterschaft und Olympischen Spielen werden die reinen Fußball-Enthusiasten aufatmen. Endlich geht es wieder los, die Liebe, der Ärger, die Flut von Enttäuschungen und die bedingungslose Hingabe.

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In unserer Region werden wir wieder, und das noch auf Jahre, erneut nur aus der Ferne zuschauen müssen. Ein Bundesligist ganz in unserer Nähe, man muss in die Jahre zurückgehen, als TuS Koblenz unter Milan Sasic wenigstens 2. Liga war und hier gegen Köln oder Kaiserslautern für einiges an Aufsehen sorgte. Das ist Vergangenheit und nichts spricht dafür, dass sich daran etwas ändern wird, dass im Koblenzer Bereich Oberligafußball vorherrscht. Hausmannskost wird der ein oder andere sagen und doch unternehmen die Vereine alles, um den Zustand zu verbessern. TuS und Rot-Weiß in Koblenz, Engers, Eisbachtal und Karbach, das ist die Oberligarealität. Für Engers, Eisbachtal und Karbach ist das ein Erfolg, für Koblenz zu wenig. Man dürstet in der Region nach mehr, aber dieses Mehr ist nicht in Sicht.

Wenigstens Mainz ist nur 100 Kilometer entfernt. Da ist die Bundesliga zu Hause. Und das Interesse an den 05ern ist in den zurückliegenden Jahren sichtlich gestiegen. Einst war der Norden des Landes vom FCK euphorisiert. Tauende sind zu den Heimspielen gefahren, so als läge das Fritz-Walter-Stadion direkt um die Ecke.

Im Jahr des 75-jährigen Bestehens des Fußballverbandes Rheinland ist die Hoffnung, irgendwann einmal einen Erstligisten zu haben, es wäre der erste bei den Männern in der Verbandsgeschichte, eine mehr als vage. Bei den Frauen gab es einmal den SC 07 Bad Neuenahr und heute leisten die Andernacher in der zweiten Frauen-Bundesliga eine sehr gute Arbeit.

Die Liebe zum Fußball ist geblieben, die Hoffnung, einmal ganz nahe am großen Fußball zu sein, die haben nur noch wenige.