Eifelrock in Eifeler Mundart mit "Heavens a Beer".

Eifel/Mosel |

Der in Hatzenport an der Mosel aufgewachsene Keyboarder Oliver Schröder hat schon früh sein Herz an die Rockmusik verloren. Dass er dies nun mit Eifeler Mundart, einem moselfränkischer Dialekt, mit der ihm so vertrauten Sprache seiner Kindheit verbinden kann, scheint somit nur konsequent und richtig.

Üblich ist dies in der Welt der härteren Töne eher nicht, aber mit den Eifel-Rockern von „Heavens a beer“ hat er Mitstreiter gefunden, die diese ungewöhnliche Kombination möglich machen.

Zwischen Nürburgring und Maria Laach beheimatet, konnte sich die Formation in den vergangenen Jahren weit über ihre Grenzen bekannt machen. Drei Alben, viele Videoclips, TV-Auftritte, Radioairplays und unzählige Konzerte, weit über die Grenzen der Region heraus, hat die Band mit dem „Ruude Traktor“, ihrem Markenzeichen, weiter gebracht, als sie es sich jemals erträumt hätten. Zuletzt begeisterte sie Ende September ihr Publikum mit einem Benefizkonzert in Adenau zugunsten von Hochwasseropfern im Ahrtal.

2009 als Freundesprojekt gestartet, wollte man mit dem Covern von Rockklassikern musikalisch in Rente gehen. Konzerte waren eher Nebensache. Doch irgendwann schmetterte man in Langenfeld in der Osteifel den Song „The Wanderer“ von Dion, und anstatt den Refrain zu singen, skandierte die Band „Mir säin aus Wanderath“, um den von dort kommenden Junggesellenverein anzufeuern. Aus dieser Laune heraus entstand der Gedanke, Eifelsongs zu komponieren, und dass man damit auch den bekannten Produzenten Fabian Zimmermann aus Andernach begeistern konnte, ist eventuell auch dessen Lokalpatriotismus zu verdanken.

Seither schreiben sie Lieder im Eifeler Dialekt, der für die Region steht. „Heavens a beer“ erzählen in „Ose Ring“ vom Nürburgring oder in „Karussell“ vom wehmütigen Gefühl, dass die Kirmestradition einen immer rückläufigeren Trend erfährt. Titel wie „Hey dohäm“ sprechen für sich. Dabei sind sich „Heavens a beer“ bewusst, dass es nicht den einen Dialekt gibt, denn jedes Dorf unterscheidet sich ja sprachlich meist schon vom Nachbarort.

An diese Aufgabe gehen sie aber mit authentischer Gelassenheit heran, denn schließlich verstehen sich alle irgendwie, und die Kölner Musikszene hat sich ja mit einer sehr ähnlichen Zunge durchgesetzt und damit Türen geöffnet. Dass man die Eifel-Rocker des Öfteren mit BAP vergleicht, stört die Musiker dabei nicht. Beide Bands haben ihre Einflüsse eben in der handgemachten Rockmusik. Dabei orientieren sich „Heavens a beer“ allerdings eher an amerikanischen Musikgrößen. 

Nur eben nicht textlich! Der Erhalt der Mundart ist ihnen wichtig! Das Lebensgefühl der Menschen aus der Landschaft, die sich von Rhein und Mosel hinauf in die Höhen ausbreitet, von Vulkanismus geprägt ist und sich so „heimelisch“ anfühlt, wollen sie pflegen. Dass sie dabei nun auch mit einer musikalischen Prise von der Mosel verstärkt werden, rundet den Eifel-Rock nur ab!