Vallendarer Löwen spielen Remis gegen HSG Kastellaun/Simmern. Am Samstag ist Homburg zu Gast auf dem Mallendarer Berg.

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Die stark ersatzgeschwächten Vallendarer Löwen müssen sich mit einem Unentschieden gegen die HSG Kastellaun/Simmern zufrieden geben. Am Samstag ist der Topfavorit TV Homburg zu Gast auf dem Mallendarer Berg.

Am vergangenen Samstag reisten die Vallendarer Löwen enorm ersatzgeschwächt zum Tabellenschlusslicht HSG Kastellaun/Simmern. Durch die schwere Verletzung von Christian Schaub und das Fehlen von Abwehrchef Dominik Stein sowie Linksaußen Max Bauch konnte der HVV mit zwei etatmäßigen Rückraumspielern nur einen „Minikader“ ins Rennen schicken.

Die Vallendarer Handballer fanden trotz dieser Umstände gut ins Spiel und gingen in der 7. Minute mit 3:5 in Führung. Vorne zeigten sich Christian Schröder und Kalani Schmidt, der aufgrund der Personallage 60 Minuten im Rückraum agierte, sehr torgefährlich und in der Deckung konnten sich die Löwen wieder einmal auf den formstarken Schlussmann Marcel Schenk verlassen, der sogar einen 7-Meter des Kastellauner Spielers Jan Röckendorf fangen konnte.

Zusehends war es wie erwartet Rückraumshooter Kilian Kötz, der dem Team von Coach Thomas Bach Sorgen bereitete. Trotz frühen Attackierens fanden seine gewaltigen Würfe immer wieder den Weg ins Tor. Dennoch schafften es die Vallendarer, die Führung stetig zu verwalten und führten in der 22. Minute mit 8:11. Ärgerlicherweise ließ man wieder hochkarätige Chancen aus, sodass eine höhere Führung zur Halbzeit verpasst wurde. Mit einer soliden 12:15-Halbzeitführung ging es in die Halbzeitpause.

„Wir mussten heute personell extrem improvisieren. Kalani Schmidt führte souverän Regie und auf Linksaußen blieb Kreisläufer Fabian Schmitt fehlerfrei. Wir hatten das Spiel im ersten Durchgang voll unter Kontrolle. Wieder einmal lassen wir allerdings beste Chancen liegen, sodass wir das Spiel zur Pause offenhalten.“ - Thomas Bach

Im zweiten Durchgang entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit schnellen Treffern auf beiden Seiten. Die Vallendarer Löwen konnten nach 39. Minuten absolut verdient auf 18:23 wegziehen. Im Anschluss ließ man innerhalb kürzester Zeit gleich zwei Tempogegenstöße ungenutzt und verpasste es so erneut, das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Die Gastgeber gaben sich nicht auf und nahmen Christian Schröder und Kalani Schmidt für den weiteren Spielverlauf in Manndeckung.

Dies brachte den HV Vallendar zunächst nicht aus der Ruhe und man konnte die Führung bis zum 21:26 in der 44. Minute verwalten. Nun merkte man den Vallendarer Löwen die geringen Wechselmöglichkeiten an und die Kräfte schwanden. Vorne fehlten im 4-gegen-4-Spiel sowohl die Ideen als auch die Durchschlagskraft. Der eingewechselte Gästetorwart Maurice Lahm wehrte in dieser Phase einige Torversuche ab und die Unparteiischen brachten die Löwen durch strittige Entscheidungen zusätzlich aus dem Konzept.

Die Aufholjagd der stark abstiegsbedrohten Hunsrücker war gestartet und beim 26:27 in der 53. Minute hatten die Gastgeber das Momentum auf ihrer Seite. Es entwickelte sich eine spannende Schlussphase und das kräftezehrende Spiel war den Vallendarer Löwen anzumerken. Die Gastgeber gingen in der 58. Minute das erste Mal seit dem 1:0 wieder mit 29:28 in Führung. Doch die Vallendarer Handballer steckten nicht auf und konnten sich durch Tore von Kalani Schmidt und Marvin Buch die Führung 80 Sekunden vor Schluss zurückerkämpfen.

Die letzten Sekunden waren nun an Dramatik nicht zu überbieten. Die Hunsrücker erzielten 50 Sekunden vor dem Ende den Ausgleich und so hatte der HVV mit dem letzten Angriff die Möglichkeit den entscheidenden Siegtreffer zu erzielen. Man spielte die Zeit souverän herunter und nach einem Foulspiel 8 Sekunden vor Schluss wurde die Zeit vom Schiedsgericht erst 4 Sekunden vor Spielende angehalten. Auch die Schiedsrichter ließen die Zeit nicht mehr korrigieren und so blieb den Vallendaer Löwen nur noch ein letzter Wurf. Kalani Schmidt schnappte sich die Kugel und beförderte diese Richtung Tor. Der Torhüter der Gastgeber konnte den Ball gegen den Innenpfosten abwehren, sodass der Ball auf der Torlinie Richtung anderen Pfosten rollte und genau auf der Linie liegen blieb.

Entsetzte Gesichter bei den Löwen aufgrund dieses enormen Pechs und so teilte man sich die Punkte mit der HSG Kastellaun/Simmern bei einem 30:30-Endergebnis. Bach resümierte: „Aufgrund der personellen Situation kann ich meiner Mannschaft heute nur kämpferisch ein großes Lob aussprechen. Nach der Manndeckung gegen Christian und Kalani fehlten uns die Ideen und so kam Kastellaun nochmal zurück ins Spiel. Nach dem dramatischen Ende sind wir natürlich enttäuscht. Dennoch konnten wir auswärts einen Punkt gewinnen, der im weiteren Saisonverlauf noch wichtig werden kann.“

Im letzten Hinrundenspiel empfängt der HV Vallendar die Spitzenmannschaft TV Homburg auf dem Mallendarer Berg. Anwurf ist am kommenden Samstag, 22.01., um 18 Uhr. Zutritt zum Heimspiel erhalten alle Handballfans nach der 2G-Plus-Regel.