Jan Hawel spielte sieben Jahre für die SG 99 Andernach. Jetzt zieht es den groß gebauten Stürmer in die Oberliga zur SG 2000 Mülheim-Kärlich.

Mülheim-Kärlich / Andernach |

Über 200 Pflichtspiele hat Jan Hawel für die SG 99 Andernach in den vergangenen sieben Jahren bestritten und dabei mehr als 90 Tore erzielt. Der Offensivkoloss Hawel war über Jahre die zentrale Anspielstation der Andernacher und mehr als nur ein strategisches Mittel, um Tore zu erzielen. Mit Ausnahmen der Corona-Spielzeiten traf er stets zweistellig. Jetzt zieht es den 33-jährigen Hawel in die Oberliga Rheinland-Pfalz / Saar, ausgerechnet zum Nachbarn SG 2000 Mülheim-Kärlich. 

Aktuell4U: Herr Hawel, nach sieben Jahren bei der SG 99 Andernach zieht es Sie zum Konkurrenten SG 2000 Mülheim-Kärlich. Was hat den Ausschlag für einen Wechsel nach MK gegeben?

Jan Hawel: Die Oberliga hat aus meiner Sicht in den letzten Jahren für Vereine aus dem Fußballverband Rheinland zunehmend an Attraktivität gewonnen und bietet mittlerweile wieder eine Vielzahl spannender Derbys. Dazu kommt, dass mich Tom Theisen und Thomas Arzbach in den Gesprächen für das Konzept des Vereins begeistern konnten. Ich freue mich nun auf den Startschuss für die Vorbereitung, um mich der neuen sportlichen Herausforderung stellen zu können. 

Nach so einer langen Zeit in Andernach, verbunden mit dem Aufstieg in die Rheinlandliga vor sechs Jahren, geht ein langer Weg zu Ende. Geben Sie uns doch einen Einblick in ihr Seelenleben. 

Ich blicke mit Stolz auf meine letzten sieben Jahre bei der SG 99 zurück, in denen ich mit einem großartigen Team zahlreiche schöne Fußballmomente erleben durfte. Und ganz ehrlich - die Jungs werden mir richtig fehlen! Für mich ist jetzt aber die Zeit gekommen die vermutlich letzte Chance wahrzunehmen, um noch einmal den Schritt in Richtung Oberliga zu wagen und neue Erfahrungen zu sammeln. Gerade zum doch sehr eintönigen Corona-Alltag freue ich mich umso mehr auf die neue Herausforderung im sportlichen Bereich. 

Ihre Frau ist Trainerin der Damenmannschaft der SG 99. Steht jetzt Knatsch im eigenen Hause an? 

(Lacht) Nein, natürlich nicht. Wir werden uns nach wie vor bei unseren sportlichen Tätigkeiten in Andernach und in Mülheim-Kärlich gegenseitig den Rücken frei halten und uns vollends unterstützen. 

Blicken wir auf die neue Herausforderung. Die Oberliga fehlt Ihnen noch im Sammelsorium der Ligen. Was erwarten Sie von der Liga und ihren neuen Mitspielern?

Ich erwarte einige packende Derbys mit einer Vielzahl ehemaliger Weggefährten in einer äußerst attraktiven Liga. Die Spannung ist bereits vorprogrammiert. Hoffentlich lässt es die Corona-Pandemie bald zu, damit ich die Mannschaft zügig auch persönlich auf dem Platz kennenlernen darf. Natürlich kennt man sich bereits aufgrund der regionalen Nähe aus diversen Aufeinandertreffen in der Vergangenheit und weiß daher auch welches Potenzial und welche Qualität im Kader der SG 2000 Mülheim-Kärlich steckt. Die bisher erzielten Ergebnisse aus den ersten Oberligapartien haben diese Einschätzung bestätigt und zeigen, dass wir absolut konkurrenzfähig sein werden. 

Mülheim-Kärlich bleibt auch in der neuen Saison ein Underdog in der Liga. Haben Sie mit Trainer Thomas Arzbach über die Ambitionen für das neue Jahr geredet? 

Nach der langen Zwangspause tun wir sicher gut daran in der täglichen Trainingsarbeit auf einen erfolgreichen Saisonstart hinzuarbeiten. Unser Trainer hat einen klaren Plan und wird uns das nötige Handwerkszeug mit auf den Weg geben, um erfolgreich in der Liga bestehen zu können. Ziel muss es sein frühzeitig die notwendigen Punkte für den sicheren Klassenerhalt einzufahren. Ich bin überzeugt davon, dass wir zusammen viel Freude haben werden. 

Letzte Frage: Sie sind 33 Jahre alt, zweitligaerfahren und der Name Hawel ist in der Region ein Begriff. Ist Mülheim-Kärlich die letzte Station für Sie?

Ich freue mich einfach über diese großartige Chance, die mir die SG 2000 Mülheim-Kärlich geboten hat. Je älter man als Fußballer wird, umso glücklicher und dankbarer sollte man sein für jeden Tag den man noch als Aktiver auf dem Platz verbringen darf. Durch die lange Pause kitzeln meine Füße schon sehr und ich bin extrem heiß auf die neue Aufgabe. Von dem her setze ich den Fokus voll auf das was unmittelbar vor uns liegt und hoffe auf einen guten Start im neuen Verein.

Vielen Dank für das Interview.