Das "Schneckenrennen" an der Tabellenspitze geht weiter. Während Cosmos in Mendig gegen Schneifel wenigstens einen Punkt verbuchen konnte, ging die SG Mülheim-Kärlich bei der 1:3- Heimniederlage gegen Wittlich leer aus. Somit geht Cosmos mit einem Punkt vor Mülheim in den letzten Spieltag.
Im Abstiegskampf ist eine weitere Entscheidung gefallen. Trier-Tarforst muss nach 15 Jahren Zugehörigkeit die Rheinlandliga wieder verlassen und wird künftig in der Bezirksliga West antreten. Hinter TuS Kirchberg (40), Mosella Schweich und VfB Wissen (je 39) hat derzeit der VfB Linz (38) die schlechteste Ausgangsposition im Rennen um den Klassenerhalt.
Andernach verliert sein letztes Meisterschaftsspiel in Morbach 0:4. Immendorf zeigt Nerven und verliert 2:3 zu Hause gegen Wissen während Ahrweiler den TuS Mosella Schweich 4:1 besiegt. Vordereifel siegt in Kirchberg 3:2 und hat damit den 6. Tabellenplatz sicher.
FV Morbach : SG 99 Andernach 4:0 (2:0)
Schon früh gingen die Andernacher in Morbach in Rückstand. Nach einem Fehler von SG Keeper Jordi Bolz nutzte Lukas Servatius die freundliche Einladung zur 1:0 Führung (8.). Auch beim zweiten Morbacher Treffer half die SG ordentlich mit. "Der Morbacher Spieler läuft aus dem Strafraum und wird von uns umgetreten", ärgerte sich Andernachs Trainer Kim Kossmann. Sebastian Schell sagte "Dankeschön" und traf vom Punkt zum 2:0 (32.)
Auch im zweiten Durchgang ging die Fehlerkette der Bäckerjungen weiter. "Da lassen wir uns schön vorführen, der Gegenspieler wurde von uns übersehen." Philipp Meeth war es, der zum 3:0 (76.) traf. Ein Abseitstor zum 4:0 (Kossmann: Der stand meterweit im Abseits) führte zum vierten und letzten Treffer der Vorderhunsrücker. Naiden Schabbach setzte mit dem Schlusspunkt in der 84. Minute. Kossmann: "Ein verdienter Morbacher Sieg, vielleicht ein Tor zu hoch ausgefallen. Wir sind froh, dass die Saison vorbei ist und fangen am 30. Juni wieder mit der Vorbereitung an."
Ahrweiler BC : TuS Mosella Schweich 4:1 (2:1)
Der Ahrweiler Ballspielclub hat das letzte Heimspiel der Saison klar gewonnen und mit jetzt 61 Punkten die "magische 60 Punkte Grenze" geknackt.
"Es war vielleicht nicht das schönste Spiel meiner Mannschaft, aber der Sieg war hochverdient", freute sich der scheidende Trainer Julian Feit über den klaren Erfolg gegen die abstiegsbedrohten Moselaner.
Almir Porca brachte den ABC nach sechs Minuten in Führung, die Marc Pitsch in der 26. Minute ausgleichen konnte. Leon Waldminghaus, der im Sommer zurück nach Koblenz wechselt, brachte den ABC drei Minuten vor der Halbzeit wieder in Führung. Mit 2:1 wurden die Seiten vor 276 Zuschauern im Apollinarisstadion getauscht.
Kurz nach der Pause machte Ahrweiler das Spiel zu. Wiederum Porca (50.) sowie Tobias Reuter (58.) mit den Treffern zum 3:1 und 4:1.
Am Ende gab es auf beiden Seiten viele Wechsel. Unter anderem kam auch Max Fichtl in die Partie (60.), der in seinem letzten Heimspiel für den ABC den meisten Applaus und die Kapitänsbinde bekam.
TuS Immendorf : VfB Wissen 2:3 (0:3)
Während der TuS Immendorf trotz der Niederlage den Klassenerhalt realisierte, muss der VfB Wissen noch bis zum letzten Spieltag um den Ligaerhalt bangen. "Am Ende ist es trotz des Klassenerhalts ein enttäuschender Abschluss gewesen. Nach den Verabschiedungen wollten wir dieses Heimspiel unbedingt gewinnen", sagte Immendorfs scheidender Trainer Torben Kühl-Decker.
Dafür machte der TuS aber zu viele einfache Fehler, die der VfB nutzen konnte. Die erste Halbzeit wurde von den Rot-Weißen total verschlafen, die Gegentore fielen laut Kühl-Decker "viel zu einfach." Til Cordes (11.), Felix Arndt (29.) und Tim Leidig (34.) mit den Treffern zum 0:3 Halbzeitstand. TKD: "Immerhin haben die Jungs hinten heraus Reaktion gezeigt und es zum Ende hin noch einmal spannend gemacht." Jan Knop mit dem Doppelpack zum 2:3 (84., 89.). Am Ende fielen die Immendorfer Treffer vor 160 Zuschauern zu spät um zu punkten.
TuS Kirchberg : SG Vordereifel Müllenbach 2:3 (2:0)
Der Aufsteiger aus der Vulkaneifel wird seine erste Saison in der Rheinlandliga auf einem sensationellen 6. Tabellenplatz abschließen.
"Es war ein typisches Spiel gegen eine Mannschaft, die noch gegen den Abstieg kämpft", schilderte Vordereifel Trainer Tobias Jakobs die gut neunzig Minuten von Kirchberg. Dabei stand es zur Halbzeit nicht unverdient 2:0 für die Heimelf. Jannik Auler (14.) und Erik Milz in der 35. Minute sorgten für einen vermeintlich komfortablen 2:0 Halbzeitstand. "Die Pausenführung für Kirchberg war verdient. Wir haben dann einiges verändert und wurden am Ende stärker, während Kirchberg sich hinten einigelte." Erst aber hatten die Kirchberger die Chance, das 3:0 zu erzielen, Steitz hielt sein Team im Rennen. Als Lukas Mey in der 67. Minute der Anschlusstreffer zum 2:1 gelang, kippte das Spiel endgültig. Zuvor hatte Kirchbergs Trainer Artem Sagel zwei verletzungsbedingte Wechsel vornehmen müssen, die dem Spiel des TuS gar nicht guttaten. "Die Statik war weg", analysierte Sagel.
Vordereifel nutzte dies im Stile einer Topmannschaft. Erst traf Julian Schmitz zum Ausgleich (81.), acht Minuten später gelang Ole Conrad der 2:3 Siegtreffer. "Es ist auch ein Verdienst unserer physischen Stärke. Während der Gegner k.o. war, konnten wir noch zulegen. Zwei weitere wichtige Treffer für uns, die wir in der Crunchtime erzielen", freute sich Jakobs.
FC Cosmos Koblenz : SG Schneifel 0:0
Am Ende kann es der entscheidende Punkt gewesen sein für den FC Cosmos. Was sich allerdings am Samstagnachmittag noch gar nicht so anfühlte, schließlich hatte der Hauptkonkurrent aus Mülheim-Kärlich noch sein Spiel vor der Brust.
Es war ein intensiv geführtes Spiel zwischen dem FC Cosmos und der SG Schneifel. Die Gäste aus der Westeifel warfen alles in die Waagschale, hatten auch hier und da das nötige Quäntchen Glück, dass der FCC (einmal mehr) seine vielen Chancen nicht nutzte.
"Ich wusste gar nicht, dass wir so gut sein können", lobte Schneifels Trainer Stephan Simon seine Mannschaft (RZ). Kämpferisch und spielerisch sahen die rund 100 Zuschauer im Mendiger Junglas Baumaschinen Stadion ein rassiges Spiel.
In der zweiten Halbzeit drängten die Cosmonauten auf den Siegtreffer, hatten in der 66. Minute Pech, als Kelvin Lunga die Latte traf. Auch ohne die gesperrten Leistungsträger Dodo Guerreir und Tufan Kelleci war Cosmos dem Siegtor nahe, am Ende aber blieb es beim torlosen Unentschieden.
"Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen", so Cosmos Trainer Emre Kasal. "Lediglich die Chancenverwertung war nicht gut, ansonsten hat heute auch der Kopf absolut mitgespielt."
Am kommenden Sonntag muss Cosmos in Schweich antreten (15:30 Uhr)
SG 2000 Mülheim-Kärlich : SV RW Wittlich 1:3 (0:1)
Die SG 2000 hat auch das vierte Spiel in Folge nicht gewinnen können und steht nach der 1:3 Heimniederlage gegen Wittlich nur noch auf dem 2. Tabellenplatz. Die Ergebniskrise der Mülheimer kommt zur Unzeit. Seit September hatte man die Tabelle der Rheinlandliga angeführt. Das ist seit diesem Wochenende Geschichte. Rivale Cosmos geht als Tabellenführer ins letzte Meisterschaftsspiel.
Zwei Zaubertore von Wittlichs Ralf Rizvani (45., 80.) sorgten am Ende für den Sieg des Tabellenvierten vor 350 Zuschauern. Mülheim kam zwar noch einmal zurück als Michael Rönz in der 88. Minute der 1:2 Anschlusstreffer gelang. Mülheim warf noch einmal alles nach vorne, selbst Torwart Michael Wall stürmte mit. Das nutzten die cleveren Gäste in der sechsten Minute der Nachspielzeit als Yannick Lauer gegen aufgerückte Mülheimer zum 1:3 Endstand traf.
SG Trainer Nenad Lazarevic Fazit zum Spiel: "Wir sind natürlich sehr enttäuscht und da braucht man auch das Quäntchen Spielglück. Das hatte der Gegner vor allem beim ersten Tor, als Rizvani mit einem Sonntagsschuss trifft. In der Kabine haben wir uns gesammelt, haben uns etliche hochkarätige Chancen erspielt, waren aber unglücklich im Anschluss. Martin Jacobs hatte das 1:1 auf dem Fuß, macht ihn leider nicht. Dann hätten wir eigentlich noch einen Elfmeter kriegen können als der Ball im Sechzehner an die Hand eines Wittlicher prallt.
Am Ende kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen. Die Serie von vier sieglosen Spielen wollen wir am Sonntag in Vordereifel beenden. Und dann wollen wir schauen, was am Ende herauskommt. Es ist noch nicht zu Ende."
Am letzten Spieltag muss die SG 2000 bei der SG Vordereifel antreten (15:30).
Die weiteren Spiele
- SG Hochwald : FC Bitburg 2:4
- SG Malberg : VfB Linz 1:3
- Cosmos Koblenz : SG Schneifel 0:0
- FSV Trier-Tarforst : SG Westerburg 4:1