Dass wir in Deutschland, einem der immer noch reichen Länder dieser Welt, einen enormen Sanierungsbedarf im Bereich von Schulen, Straßen und Brücken haben, es ist bekannt und beschreibt einen Notstand, der nicht neu ist.

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Seit vielen Jahren geschieht zu wenig, auch in Jahren, in denen wir keine Kriege hatten mit entsprechenden finanziellen Belastungen, ist viel zu wenig passiert. Was zum Alltag gehörte, war, dass sich Bund, Länder und Kommunen die Schuld gegenseitig zugeschoben haben.

Aber es sind nicht allein die Schulen und die Straßen, bei denen wir ein eklatantes Versagen erkennen, auch bei den Sportanlagen ist inzwischen ein Notstand erkennbar. Bei Hallen-und Freibädern ist das Thema seit knapp zwei Jahrzehnten in der Diskussion, wobei fairerweise konstatiert werden muss, dass hier die Unterhaltungskosten besonders hoch sind. Aber auch Sporthallen und Sportplätze weisen enorme Mängel auf, weil die Gelder, die über die Sportstättenleitpläne der Kommunen vor Ort investiert werden, wobei die Prioritätenlisten von den Kommunen erstellt werden, schon lange nicht mehr ausreichen. Goldene Zeiten waren es, als in den 1970 er Jahren mit dem sogenannten Goldenen Plan so etwas wie ein Aufbruch im Sportstättenbau stattfand.

Dem immer größer werdenden Bedürfnis der Menschen, sich sportlich zu betätigen und der entsprechenden   Zunahme der Angebote der Vereine, in diesen Jahren  war die Bereitschaft der Politik, mit dem Sport den Deal einzugehen, dass dieser für die Angebote und die Politik für die Sportanlagen sorgt, sehr groß und ein Vermächtnis im Miteinander von sportlicher Selbstverwaltung und öffentlicher Sportverwaltung. Es war die Zeit, als Mitte der 1970 er Jahre in Rheinland-Pfalz ein erstes Sportförderungsgesetz in Deutschland entstehen konnte, das den Sportvereinen die kostenfreie Nutzung der staatlichen und kommunalen Sportanlagen garantierte. Und es war der Satz des damaligen rheinland-pfälzischen Sportministers Dr. Heiner Geißler, man müsse mit dem Sport sparen und nicht an ihm, der zu einem nationalen Maß des Handelns wurde.

Vieles kann der Sportverein mit der Kraft der eigenen Hände, sprich dem Ehrenamt, realisieren. Im Bereich des Sportstättenbaus und der Sanierung von Anlagen  müssen es Land und Kommunen bleiben, die dem organisierten Sport weiter die Hände reichen. Wer Bewegung und Vereinsleben mit all seinen Stärken für Jung und Alt, für behinderte und nicht behinderte Menschen will, wer für Integration und gegen Rassismus eintreten will, der muss die Sportvereine stärken, damit ihre Sportanlagen geeignet dafür sind, die Kinder von der Straße zu holen und allen im Verein weiter ein Stück Angebotsfaszination und Geborgenheit zu geben.