Der Sportbund Rheinland möchte in Zukunft einen besonderen Blick auf die Jugend werfen.

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Die Sportjugend im Sportbund Rheinland: Sauerteig in der Gesamtmasse des Sportes oder eher doch angepasst im Sinne von gemeinsamer Bewältigung der Arbeit für Jung und Alt? Die Jahre der Rebellion, als die Sportjugend vor allem auf Landesebene ein permanent fordernder Teil des Sportes war, sind längst vorbei. Jahrelang spielte die Sportjugend Rheinland-Pfalz in der Folge ihrer inneren Zerrissenheit und personellen Dauerquerelen keine Rolle mehr. Nach und nach erholt sich der Mitgliederstärkste Jugendverband im Lande.

Im Rheinland war das anders. „Unsere Sportjugend ist ein pragmatischer Teil des Ganzen, mit klaren Kompetenzen  und großem Engagement in der überfachlichen Jugendarbeit“, beschreibt es Monika Sauer, die Präsidentin des rheinländischen Sportbundes, des mit 3100 Vereinen und 610 000 Mitgliedern größten der Dreien in Rheinland-Pfalz. Vorsitzender der Sportjugend ist  seit November 2020 der 36-jährige Koblenzer Jurist Mehran Faraji, Geschäftsführerin ist Susanne Weber. „Die Pandemie ist eine Herausforderung, die vor allem die Jugend im Sport fordert. Nicht Sport treiben zu dürfen war  über eine lange Zeit für Kinder und Jugendliche nicht nur eine sportliche, sondern vor allem auch eine soziale Belastung“, sagt Vorsitzender Faraji. Und  die schreckliche Flutkatastrophe fordert  die Sportjugend wie kein anderes Thema in ihrer 70-jährigen Geschichte.

Wichtige Persönlichkeiten wie die Koblenzer August Esser und Willy Kraus und der Trierer Johann Aubarth prägten die Entwicklung der Sportjugend. Die Freizeitlager der 1960 er und 1970 er Jahre in Prüm in der Eifel, Bischofsdhron auf den Hunsrück, Deesen auf den Westerwald oder Oberwesel am Rhein waren Magneten für Kinder und Jugendliche und etwas ganz Besonderes ind dieser Zeit. Angebote dieser Art, moderner und der Zeit angepasster, sind immer noch ein Teil der Sportjugendarbeit. Die Aus-und Weiterbildung macht die Sportjugend ebenso wichtig wie ihr Bemühen um die Integration von Kindern und Jugendlichen unterschiedlichster Herkunft. Gerade in diesem Bereich leisten Sportjugend, Verbände und natürlich vor allem die Vereine eine überragende Arbeit.  Wie im Erwachsenenbereich ist  auch bei der Sportjugend überwiegend das Ehrenamt das prägende Element. Und hier kann auch Ehrenamt in Verein  und Verband erlernt werden. Viele, die bei der Sportjugend so begannen, sind ehrenamtlich bis ins hohe Alter aktiv geblieben.

Die Sportjugend vermittelt Werte, die von den Vereinen oft genug aufgegriffen werden. Das macht die Jugendorganisation im rheinländischen Sport so wichtig und so wertvoll. Und auch in diesem Punkt sind sich Monika Sauer, die Präsidentin des Gesamtverbandes, und ihr Jugendvorsitzender  Mehran Faraji einig: es gab selten eine Zeit, in der die Arbeit mit jungen Menschen in den Sportvereinen so gebraucht wird wie heute.