Nicht nur die Lage der wahrscheinlich zwischen 1220 und 1240 errichteten Matthiaskapelle in Kobern-Gondorf löst Verwunderung aus. Auch der Bau, der an die Grabeskirche von Jerusalem erinnert, lässt den Besucher staunen. Die Führung erklärt, warum dieses einzigartige Bauwerk an diesem Ort steht und für welchen Zweck es erbaut wurde.

Kobern-Gondorf |

Nicht nur die Lage der wahrscheinlich zwischen 1220 und 1240 errichteten Matthiaskapelle in Kobern-Gondorf löst Verwunderung aus. Auch der Bau, der an die Grabeskirche von Jerusalem erinnert, lässt den Besucher staunen. Die Führung erklärt, warum dieses einzigartige Bauwerk an diesem Ort steht und für welchen Zweck es erbaut wurde.
Ein Besuch dieser außergewöhnlichen Kapelle kann mit zu den schönsten Erlebnissen der Moselregion gerechnet werden, und zwar nicht nur, weil man hier einen ganz seltenen Reichtum künstlerischer Formgestaltung auf kleinstem Raum sehen kann, sondern auch in eine großartige und liebliche Landschaft blickt.

Die Matthiaskapelle ist eine sakraler romanischer Zentralbau bei der Oberburg Kobern in Kobern-Gondorf im Landkreis Mayen-Koblenz (Rheinland-Pfalz). Die Matthiaskapelle ist ein sechseckiger Bau mit etwa 11 m Durchmesser, an den sich an einer der sechs Umgangsseiten ein fast hufeisenförmiger Chor anschließt. Der Umgang wird von einem 24teiligen Rippengewölbe gedeckt. Der turmartig überhöhte Mittelbau mit sechsteiligem Rippengewölbe überragt die Umgangsdächer und wird im Inneren der Kapelle von sechs Säulengruppen getragen.Bemerkenswert ist auch der mosaikbedeckte Fußboden.GeschichteDie Matthiaskapelle wurde etwa 1220/40 von Ritter Heinrich II. von Isenburg erbaut. Dieser hatte das Haupt des Apostels Matthias von einem Kreuzzug mitgebracht und erbaute aus diesem Anlass die Kapelle. Der Chor wurde von einem, vermutlich nicht vollendeten, Vorgängerbau übernommen.Schon vor 1347 befand sich die Reliquie nicht mehr in der Matthiaskapelle. Sie gelangte auf mehreren Zwischenstationen bis 1420 in den Trierer Dom.Die Kapelle wurde 1819 an Preußen verkauft und 1836 durch das Eingreifen des späteren Königs Friedrich Wilhelm IV. vor dem Verfall gerettet. In den Jahren 1892 bis 1894 wurde die Kapelle erneut restauriert. Wegen der Baufälligkeit mussten Strebepfeiler eingefügt werden. Diese konnten nach der ab 1990 durchgeführten Sanierung wieder entfernt werden.

Dauer: ca. 45 Minuten
Termine: April bis Oktober, jeweils am letzten Sonntag im Monat, 15 Uhr
Treffpunkt: vor der Kapelle/Kobern-Gondorf
Preis: 2,00 € / 1,00 € zahlbar direkt beim Gästeführer
Anmeldung: nicht erforderlich