Viel frische Luft und dennoch wenig Kontakte: Mit den Traumschleifen und Traumschleifchen hat der Hunsrück zahlreiche Premium-Wanderwege, wo in der Regel weniger los ist. Der Masdacher Burgherrenweg ist eine Traumschleife für Naturliebhaber: Er führt zu verwunschenen Tälern, murmelnden Bächen und historischen Gemäuern.

Abseits vom Alltag auf dem Masdacher Burgherrenweg – Verwunschene Täler und historische Gemäuer

Viel frische Luft und dennoch wenig Kontakte: Mit den Traumschleifen und Traumschleifchen hat der Hunsrück zahlreiche Premium-Wanderwege, wo in der Regel weniger los ist. Der Masdacher Burgherrenweg ist eine Traumschleife für Naturliebhaber: Er führt zu verwunschenen Tälern, murmelnden Bächen und historischen Gemäuern. Atemberaubende Fernblicke krönen an klaren Wintertagen den Rundweg im Hunsrück.

Obwohl die eigentliche Traumschleife etwas außerhalb beginnt, parken wir in Mastershausen und vertrauen uns zunächst den Zuweglogos an. An der Grillhütte haben wir nach 700 Metern Zuweg die eigentliche Traumschleife  erreicht.

Jetzt folgen wir den lila Traumschleifen-Markierungen und wandern durch das Mautzbachtal. Doch schon bald schwingt sich der Masdascher Burgherrenweg rechts durch die Felder bergan. Kaum haben wir die Anhöhe erklommen, breitet sich ein erstes großartiges Panorama aus. Durch ein Windbruchfeld kommen wir nach 2,4 Kilometern zum nächsten Höhepunkt: der Sinnesbank „Am Dolsberg“ .

Feuchtes Laub unter den Füßen und das Murmeln des Wassers sorgen für eine Natur-Atmosphäre, die für Stunden alle Corona-Einschränkungen vergessen lassen.  Neben dem alten Mühlengraben gelangen wir zu den Mauerresten der ehemaligen Bucher Mühle und wenig später zu denen der Mohre-Mühle. Kurzweilig geht es durch das herrlich unberührte Tal, wir genießen die Natur und überstehen eine pfadige Passage durch eine Aue dank Baumscheiben auch nach Regenfällen trockenen Fußes. 

Nach rund 5.2 km ragen vor uns die hohen Mauern der Burgruine Balduinseck auf. Die vom Einsturz bedrohte Ruine wurde aufwendig restauriert und ist nun über einen nur 100 m langen Zuweg an die Traumschleife angebunden. Ein Foto-Abstecher in das beeindruckende Gemäuer lohnt sich.

Nach diesem Ausflug ins Mittelalter wenden wir uns unmittelbar vor der L 203 zwischen Burg und Straße nach links und folgen einem Pfad zum nahen Bach. Dort wird es abenteuerlich, denn nun unterqueren wir gemeinsam mit dem Bach durch einen feuchten Tunnel die Straße. Auf der anderen Seite empfangen uns Tageslicht und ein Auenurwald, durch den sich unser Pfad nun windet. Dann überwinden wir einige Höhenmeter, um eine Etage höher zum nächsten Steg zu wandern.

Vom Steg aus fällt der Blick auf die folgende Passage, die uns mit Seilsicherung an einer schroffen Felsklippe emporführt. „Trittsicherheit und gutes Schuhwerk sind für diesen felsigen Abschnitt absolut notwendig – nicht nur an winterlichen Tagen“, rät Wanderexpertin Ulrike Poller. Nach kurzer Kletterpartie belohnt uns oben ein weiterer XL-Rastplatz „In der Au“.

Knapp die Hälfte der Strecke ist nun absolviert, und auf der folgenden Waldpassage auf bequemem Weg können wir unsere Gedanken schweifen lassen und die Ruhe des Waldes genießen. Nach 7.3 km erwartet uns auf dem Waldgipfel des Berges eine sehr originelle dreieckige Schutzhütte. Wir nutzen die Hütte zur Rast und zum Kräftesammeln, denn nun steht uns der nächste steile Abstieg und ein beachtlicher Aufstieg bevor.

Mit jedem Schritt, den wir bergan machen, verbessert sich der Blick ringsum, der uns bei klarem Wetter schwer beeindruckt. Am besten ist die Aussicht am rekonstruierten Römerturm, den wir nach 11.6 km erobern, bevor wir wieder durch die Wiesen und Felder talwärts laufen – und wo nach 13.9 km eine aufregende und sehr beeindruckende Wanderung endet.

Fazit:

Wer Einsamkeit, Stille und unberührte Natur sucht, kommt auf diesem Rundkurs vor allem unter der Woche voll auf seine Kosten. Rucksackverpflegung für unterwegs empfehlenswert. Beachten Sie die Corona-Regeln!

  Start/Ziel: Ortsmitte Mastershausen
Gesamtlänge: 13.9 km
Gesamtzeit: 4 Std. 30 Min.
Anspruch: Mittel 

Anfahrt: Hunsrückhöhenstraße (B 327) bis Kastellaun, über die K 29 nach Buch, und die L 203 bis Mastershausen.
Parken: Mastershausen oder Balduinseck
ÖPNV: Unter der Woche kann man ab Kastellaun mit der Regionalbuslinie 634 nach Mastershausen fahren. Am Wochenende fahren keine Busse. www.vrminfo.de

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