Der verschwundene Bach im Lampertstal: Im Wacholderduft durch die Toskana der Eifel

Duftende Wacholderheiden verströmen mediterranes Flair, im Lampertstal verschwindet wundersam ein Bach und traumhafte Aussichten locken zu einem Picknick: In der Toskana der Eifel lernen wir neue Facetten des Rheinischen Schiefergebirges kennen. Wer die Tour besonders entspannt angehen möchte, kann sie in zwei Runden aufteilen.

Wir beginnen die Runde am Wanderparkplatz in Ripsdorf (1). Am Ortsrand erreichen wir die ersten Wiesen und nach 0.7 km den Tripelpunkt (2) der Rundtour. Wir biegen auf einen nur anfangs befestigten Feldweg ab, der uns sehr aussichtsreich und nur noch wenig ansteigend durch die offene Flur zu einem kleinen Waldstück führt. Zwischen Wald und Tal entspannen wir mit jedem Schritt und kommen ins Naturparadies Lampertstal (3).

In Begleitung des Eifelsteigs wandern wir auf bequemem und befestigtem Weg talaufwärts. Hecken begleiten uns, ab und an erhaschen wir Blicke ins Tal und auch erste Wacholderbüsche zeigen sich am Wegesrand. Doch richtig spannend wird es erst, als wir nach 4 km an einem Wegweiser und zwei Rastplätzen rechts auf einen Pfad abbiegen. Nun ist Kondition gefragt, um den Anstieg auf den Kalvarienberg zu meistern.

Je höher wir kommen, desto weiter können wir den Blick umherschweifen lassen, und an warmen Frühlingstagen verströmen die Wacholderbüsche zudem auch noch einen faszinierenden, mediterranen Duft. Und dann ist es so weit: Wir stehen neben dem Steinkreuz auf dem Gipfel des Kalvarienbergs (4) und können von den Sinnesbänken am Eifelblick die Aussicht in Ruhe genießen. So fühlt sich Toskanaurlaub mitten in der Eifel an.

Wir folgen unserer Eifelspur über die Hangflanke bergab und errreichen die Straße am Wanderparkplatz (5). Das Wander-Herz höher, als wir voraus nach 6.3 km auch noch eine Sinnesbank und ein Eifelblickfenster (6) erkennen.

Der folgende, recht stramme Abstieg verlangt bei Nässe gute Trittsicherheit.

Weit können wir nach weiteren zwei Kilometern den Blick Richtung Alendorf und zum Eierberg schweifen lassen. Bei Kilometer 9.8 km treffen wir an dem von Wacholdern umgebenen Schmetterlings-Rastplatz (7) ein. Von der gegenüberliegenden Talseite grüßen bereits wieder Wacholder, während wir dem bequemen Weg am Waldrand entlang folgen und per Steg über den Lampertsbach und in das weite Lampertstal. Wir queren das Tal und treffen nach 12.8 km an einem Wegweiser auf den Eifelsteig (8).

Wir sind im zentralen Lampertstal angelangt. Der Karst ist dafür verantwortlich, dass ein Gewässer komplett verschwindet, unterirdisch weiterfließt, um an anderer Stelle wieder

an die Oberfläche zu gelangen. Das Lampertstal ist mit 650 Hektar eines der größten Naturschutzgebiete Nordrhein-Westfalens. Viel zu schnell kehren wir dem Tal den Rücken und wandern nun stetig ansteigend am Waldrand entlang. Die Steigung wird deutlicher, und rasch erobern wir den Kamm, wo wir auf einen Asphaltweg stoßen. Er führt uns nach 14.9 km wieder zum Tripelpunkt (2) der Tour und wir kehren zurück zum Wanderparkplatz (1).

Fazit:
Aufgrund der Länge sind gute Kondition, festes Schuhwerk, Regen- oder Sonnenschutz und Verpflegung wichtig. Bei Nässe besteht auf einigen steilen Naturwegen Rutschgefahr, daher sind Stöcke sinnvoll.

Buchtipp:
Eifelspuren – 18 neue Themen-Rundwanderungen. Von leicht bis sportlich, von 3 bis 21 Kilometern ist für jeden Anspruch etwas dabei. Der praktische Pocketband verrät ausführlich wie übersichtlich, was für einen perfekten Wandertag notwendig ist. Aktuelle GPS-Tracks  und eine einfache Navigation per QR-Code zu den teils versteckten Ausgangspunkten machen die Orientierung einfach, zahlreiche Tipps zu Rast, Einkehr und Abstechern schon beim Lesen Lust auf den Ausflug. 224 Seiten, 14,95 Euro, www.ideemediashop.de

  Länge: 15,7 km
Dauer: 4 h 45 min
Höhenmeter: 474 m
Anspruch: Mittel

Start/Ziel: Parkplatz Tränkgasse, Ripsdorf , Anfahrt: A 1 bis Blankenheim,
K 43 bis Ripsdorf.