Nico Koch ist Trainer des Frauenteams des FV Rübenach. Aktuell sprach mit ihm auch über den Mädchen- und Frauenfußball.

Rübenach |

Seit dem 1.Juli 2018 ist Nico Koch Trainer der ersten Damenmannschaft des FV Rübenach. Davor war er zwei Jahre Trainer der Damen des SSV Boppard. In der Saison 2019/20 lag seine Mannschaft mit vorne, stieg aber nach einer Entscheidung des Verbandes nicht auf.

A4u: Da war viel Frust über den Nichtaufstieg in der coronabedingt beendeten letzten Saison. Ist er verflogen und hat er eventuell neuen Kräften Platz gemacht?

NK: Meine Truppe hatte da schon dran zu knabbern, das Jahr davor war es auch schon denkbar knapp. Ich persönlich hatte gut zwei Wochen zu kämpfen. Natürlich hat uns das mental zurückgeworfen und die Kommunikation sowie die Entscheidung des Verbandes waren kein positives Signal. Im Gegenteil. Wir haben einige junge Mädels dazubekommen, die unbekümmert an die Sache herangehen und frischen Wind reinbringen. Mittlerweile liegt unser Fokus einfach nur auf der neuen Saison. Wir versuchen es einfach immer etwas besser zu machen.

A4u: Was macht ihre Mannschaft in diesem Jahr in der Rheinlandliga zu einem Titelfavoriten?

NK: Wir haben einen guten Mix in der Truppe und echt talentierte Mädels. Dennoch haben wir an Erfahrung und Qualität durch den Weggang einiger Führungsspielerinnen verloren. Das wird Zeit brauchen, um das zu kompensieren. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Entwicklung unserer Spielidee und der vielen jungen Spielerinnen.

A4u: Was muss getan werden, um dem Fußball der Frauen und Mädchen einen neuen Schub zu geben?

NK: Die Zahlen der Mädchen- und Frauenmannschaften werden immer rückläufiger, gerade auch im Rheinland-Verband. Hier kann jeder kleine Verein einen Beitrag leisten. Es gibt Mädels, die müssen 60-70km zum Training fahren, um überhaupt Fußball spielen zu können. Die Vereine sollten mehr Werbung machen und  danach streben Mädchen- und Frauenteams zu stellen, statt deren Trainingszeiten zu streichen oder sie weiter ins Abseits zu stellen. Auch viel mehr Aktionen in Richtung "Tag des Mädchenfußballs" sowie Schnuppertrainingseinheiten sollte es geben, denn das Interesse bei den Mädchen am Fußball ist durchaus vorhanden.