Friedrich Walter Keller zu Besuch in der Mainzer Staatskanzlei. Zusammen mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz und Ministerpräsidentin Malu Dreyer präsentiert er die Sonderbriefmarke , die aus Anlass des 100.Geburtstages von Fritz Walter herausgegeben wurde. Im Wert von 95 Cent und in einer Auflage von 3,5 Millionen Exemplaren ist sie ab sofort erhältlich. Fritz Keller, 63, Winzer und Hotelier, geboren in Freiburg, von 2010 bis 2019 Präsident des Bundesligisten FC Freiburg und seit dem 27.September 2019 Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, steht in einer ganz besonderen Beziehung zu dem Fußball Fritz Walter. Er ist das Patenkind des Weltmeisters von 1954. Aktuell4u sprach mit dem DFB-Präsidenten.
Aktuell4u: War das damals eine mutige Entscheidung ihres Vaters, im Umfeld des Freiburger Fußballs ein Fan des 1.FC Kaiserslautern und von Fritz Walter zu sein und den Fritz zu bitten, ihr Patenonkel zu werden?
Fritz Keller: Das war es ganz bestimmt. Aber mein Vater war, sicher auch durch die WM 1954 und den großen Erfolgt bedingt, ein Fan der Lauterer und von Fritz Walter im Besonderen. Die beiden sind Freunde geworden. Und so kam es, dass der große Fritz Walter mein Pate wurde und ich seinen Namen als Vorname bekam. Übrigens hatte mein Vater später Probleme damit, als ich im Freiburger Fußball eingestiegen bin.
Aktuell4u: Fritz Walter würde im 31.Oktober 100 Jahre alt. Haben seine Tugenden wie Bescheidenheit, Vereinstreue und Heimatverbundenheit auch einen Wert, den man auch den Spielern von heute empfehlen könnte?
Fritz Keller: Ohne jeden Zweifel. Wenn wir auch in einer ganz anderen Zeit und unter anderen Bedingungen leben. Aber Fairplay und die Bindung an den Verein, für den man arbeitet, das sind Dinge, die zeitlos sind. Fritz Walter und viele Große unseres Fußballs, denken sie an Uwe Seeler, haben etwas vorgelebt, das zeitlos ist.
Aktuell4u: Wird die Corona-Pandemie den Fußball bei Profis und Amateuren nachhaltig beeinflussen?
Fritz Keller: Davon bin ich überzeigt. Es wird wirtschaftliche Konsequenzen geben und sicher auch strukturelle. Wir müssen sehr dankbar dafür sein, dass wir in allen Ligen wieder spielen können. Das ist auch wichtig für die Menschen, nicht nur für die, die Fußball spielen. Es ist zugleich eine Zeit, die uns nachdenklich macht. Wir stellen Fragen. Nicht den Fußball stellen wir in Frage, aber wie er in der Zukunft aussehen wird, das müssen wir diskutieren.