Ein Mann hämmert mit einem Buschmesser schier unablässig gegen die Scheibe einer Polizeiwache. Die Justiz geht davon aus, dass er Beamte töten wollte. Zum Hintergrund der Tat gibt es eine Vermutung.

Koblenz |

Wegen eines wohl islamistisch motivierten Machetenangriffs auf eine Polizeiinspektion in Rheinland-Pfalz hat die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz Anklage gegen einen 29 Jahre alten Mann erhoben. Er soll am 6. September frühmorgens die Polizei in Linz am Rhein aufgesucht haben, um dort Beamte zu töten, teilte ein Justizsprecher mit. 

Die Anklagebehörde wirft ihm vor, mit einer Machete mit fast 50 Zentimeter Klingenlänge in die Dienststelle gegangen zu sein. Dort soll er dreimal «Allahu Akbar» («Gott ist groß») gerufen und etwa 50 Mal auf die Scheibe eingeschlagen haben, die den Eingang vom Wachraum trennt. In dem Wachraum saß ein Polizist, er verriegelte die Türen der Sicherheitsschleuse.

Ferner soll der albanische Staatsangehörige angekündigt haben, eingetroffene Polizisten zu töten und selbst zu sterben. Bevor er nach draußen entkommen konnte, sei er mit Hilfe einer Elektroschockpistole überwältigt worden. Der Mann habe sich über das Internet islamistisch radikalisiert und mit der Ideologie der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) sympathisiert.

Die Generalstaatsanwaltschaft wirft dem Mann versuchten Mord und Sachbeschädigung vor. Er befinde sich in Untersuchungshaft und habe zu den Vorwürfen bisher nicht Stellung bezogen, hieß es. Die Ermittlungen hätten keine Hinweise ergeben, dass der Mann Kontakt zu Dritten hatte, die dem IS zuzurechnen wären - oder dass er bei Planung und Ausführung unterstützt worden wäre.