Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV), die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände haben in einer Bundespressekonferenz die aktuellen politischen Weichenstellungen scharf kritisiert. Die Organisationen sind besonders besorgt über die zunehmende Bürokratie und befürchten, dass dies zu Versorgungslücken führen könnte. Sie beklagen, dass die Freiberuflichkeit und Trägervielfalt, die zentrale Elemente der medizinischen Versorgung in Deutschland sind, durch die aktuellen politischen Entscheidungen gefährdet sind.
Forderung: Entbürokratisierung
Die Vertreter dieser Gesundheitsinstitutionen fordern eine umfassende Entbürokratisierung und eine stärkere Konzentration auf die Bedürfnisse der Patienten. Sie kritisieren, dass Minister Lauterbach häufig die bestehenden Gesundheitsorganisationen als „Lobbygruppen“ bezeichnet und ihnen den notwendigen Respekt verweigert, was konstruktive Dialoge erschwert. Außerdem bemängeln sie, dass trotz langjähriger Warnungen und Vorschläge von Experten keine wirkungsvollen Reformen eingeleitet wurden. Stattdessen sieht man eine Tendenz zur Zentralisierung und Standardisierung, die den individuellen Anforderungen der lokalen Versorgung nicht gerecht wird. Die Organisationen warnen davor, dass ohne sofortige politische Korrekturen das System an seine Grenzen stoßen wird, was letztlich allen Patienten in Deutschland zum Nachteil gereichen könnte.
Die große Krankenhausstrukturreform wurde von Seiten des Ministeriums so schlecht gemanagt, dass man praktisch von einem Scheitern sprechen muss. Stand heute liegt noch nicht einmal ein abgestimmter Referentenentwurf für ein mittlerweile nur noch nicht zustimmungspflichtiges Gesetz vor.
- Dr. Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der DKG