Gabriele Regina Overwiening, die Präsidentin der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, äußerte am Deutschen Apothekertag deutliche Kritik an den Plänen des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach zur Neugestaltung des Apothekensystems.
Laut Overwiening gefährden die Vorhaben, die u.a. Leistungskürzungen und Lockerungen der Präsenzpflicht von Apothekern vorsehen, die sichere Arzneimittelversorgung. Als Reaktion auf Lauterbachs Aussagen kündigte sie für November einen Protestmonat an, während dessen an jedem Mittwoch im November regionale Apothekenschließungen und zentrale Kundgebungen geplant sind.
Overwiening betonte, die Vorschläge des Ministers könnten das Mehrbesitzverbot aufheben und das Apothekensystem den Angriffen von Fremdkapital aussetzen. Insbesondere die Herabstufung der Filialapotheken zu bloßen Arzneimittelabgabestellen und das Entfernen der Pflicht zur Anwesenheit eines Apothekers werden als problematisch erachtet. Lauterbach, der digital am Apothekertag teilnahm, äußerte Respekt vor dem Apothekerberuf und betonte die Notwendigkeit von Strukturreformen, um den Rückgang der Apothekenzahlen zu verhindern.
Die Reaktion der Apothekenbranche ist ein klarer Aufruf zur Überdenkung der vorgeschlagenen Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung nicht beeinträchtigt wird.