Deutschland erlebt einen historischen Rückgang der Apothekenzahl mit einem Tiefstand von 17.571 Apotheken, was die ABDA-Präsidentin zu einem Aufruf an die Politik veranlasst, Maßnahmen zur Stärkung des Apothekensystems zu ergreifen.

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Die Anzahl der Apotheken in Deutschland hat zum Jahresende 2023 einen historischen Tiefstand von 17.571 erreicht.

Dies stellt einen Rückgang von 497 Apotheken im Vergleich zum Vorjahr dar, wobei 559 Schließungen nur 62 Neueröffnungen gegenüberstanden. Die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände – berichtet, dass dieser Rückgang sowohl Haupt- als auch Einzelapotheken und Filialen betrifft, wobei die Zahl der Einzelapotheken ohne Filialen erstmals unter 10.000 gefallen ist.

Seit 2008 ist die Apothekenzahl um mehr als 18 Prozent gesunken. Mit 21 Apotheken pro 100.000 Einwohnern liegt Deutschland deutlich unter dem europäischen Durchschnitt. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening betont die Bedeutung der Apotheken für die Arzneimittelversorgung und lokale Infrastruktur, warnt vor den Folgen der Schließungen und ruft die Ampel-Koalition zum Handeln auf. Sie fordert eine Anpassung des Apothekenhonorars und eine automatische Anpassung an wirtschaftliche Entwicklungen, um die wirtschaftliche Basis der Apotheken zu stärken und ihre Zukunft zu sichern.