Im Jahr 2024 wurden durch eine Umstrukturierung der Kriminalpolizei neue Zuständigkeiten eingeführt. Besonders hervorzuheben ist die zentrale Anzeigenbearbeitung, die Massendelikte effizienter bearbeiten soll. Ziel ist es, die Bezirksdienste zu entlasten und die Bearbeitungsprozesse zu optimieren.
Gesamtentwicklung der Straftaten
Im Jahr 2024 wurden im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Mayen 3.255 Straftaten registriert, ausgenommen Verkehrsdelikte. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um 54 Fälle (+1,7 %). Von diesen wurden 1.915 Delikte abschließend von der Polizeiinspektion Mayen bearbeitet und an die Staatsanwaltschaft Koblenz weitergeleitet – ein Rückgang um 345 Fälle (-15,2 %), bedingt durch die neuen Zuständigkeiten.
Aufklärungsquote und regionale Verteilung
Die Gesamtaufklärungsquote liegt bei 65,8 % (2023: 66,1 %). Die Aufklärungsrate für die von der Polizeiinspektion Mayen bearbeiteten Fälle beträgt 71,9 % (2023: 66,7 %). Die Verteilung auf die Verwaltungsbezirke:
- Stadt Mayen: 1.649 Straftaten, Aufklärungsquote 67,8 %
- VG Maifeld: 709 Straftaten, AQ 59,0 %
- VG Mendig: 568 Straftaten, AQ 69,4 %
- VG Vordereifel: 329 Straftaten, AQ 64,7 %
Tatverdächtige nach Alter und Herkunft
Insgesamt wurden 1.598 Tatverdächtige ermittelt (2023: 1.599), darunter:
- Männer: 1.204 (75,3 %)
- Frauen: 394 (24,7 %)
- Nichtdeutsche Staatsangehörige: 330 (20,7 %)
- Unter 21 Jahre alt: 396 Personen
- Bis 14 Jahre alt: 93 Personen (strafunmündig)
Gewaltkriminalität und häusliche Gewalt
Im Bereich "Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit" gab es 641 Fälle, ein Rückgang um 20 Fälle gegenüber 2023. Besonders auffällig:
- Körperverletzungsdelikte: 451 Fälle (2023: 432), Aufklärungsquote 91,6 %
- Häusliche Gewalt: 223 registrierte Fälle (2023: 166 Einsätze wegen Partnerschaftsgewalt)
- Stalking-Fälle: 6 (2023: 3)
Eigentumsdelikte und Diebstahl
Die Polizei Mayen bearbeitete 500 Fälle von Diebstahl ohne erschwerende Umstände, wovon 384 Fälle abschließend bearbeitet wurden. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich beträgt 46,6 %.
Besondere Delikte und Trends
Einige Straftatengruppen im Überblick:
- Widerstand gegen Polizeibeamte: 26 Fälle (2023: 29)
- Hausfriedensbruch: 45 Fälle (2023: 108)
- Brandstiftungen (auch fahrlässige): 9 Fälle (2023: 24)
- Beleidigungen: 186 Fälle (2023: 158)
- Sachbeschädigungen: 305 Fälle (2023: 315), davon 107 an Kfz
Betäubungsmittelkriminalität und Straßenkriminalität
- Drogen-Delikte: 101 Verfahren (2023: 133), verstärkt durch Kontrollen im Straßenverkehr
- Straßenkriminalität: 491 Fälle (2023: 507), darunter Sachbeschädigung im öffentlichen Raum und Körperverletzungen
Polizei setzt auf Prävention und Zusammenarbeit
Die Polizeiinspektion Mayen betont die Bedeutung von Prävention und Zusammenarbeit mit der Bevölkerung. Besonders im Fokus steht die Bekämpfung von Straßenkriminalität. Unter dem Motto „Bürger und Polizei – wir brauchen uns“ ruft die Polizei zur Mithilfe auf und ermutigt Bürger, verdächtige Beobachtungen zu melden.