Laut einer Fortschreibung des Energiesteckbriefs wurden im Kreisgebiet bilanziell 390 Prozent des eigenen Strombedarfs dezentral und erneuerbar erzeugt.

Rhein-Hunsrück |

Im Jahr 2023 hat der Rhein-Hunsrück-Kreis einen neuen Rekord in der Produktion erneuerbarer Energien aufgestellt. Laut einer Fortschreibung des Energiesteckbriefs wurden im Kreisgebiet bilanziell 390 % des eigenen Strombedarfs dezentral und erneuerbar erzeugt. Dieser Wert liegt deutlich über dem Ergebnis von 2020, als noch 330 % erreicht wurden.

Besonders hervorzuheben ist der Beitrag der Windenergie: 285 Windräder erzeugen einen Großteil des erneuerbaren Stroms, obwohl das ursprüngliche Klimaschutzkonzept von 2011 noch mit 48 zusätzlichen Anlagen rechnete. Durch das sogenannte „Repowering“, bei dem ältere Windräder durch leistungsstärkere ersetzt werden, konnte der Stromertrag je Anlage signifikant gesteigert werden. Moderne Anlagen der 6-MW-Klasse produzieren bis zu 18 Millionen kWh Strom pro Jahr – das Zwanzigfache früherer Anlagen.

Ich freue mich, dass wir unsere ambitionierten Klimaschutzziele mit deutlich weniger Windkraftanlagen erreichen, als noch vor einigen Jahren erwartet wurde. - Volker Boch (Landrat Rhein-Hunsrück-Kreis)

Der Landrat betonte außerdem, dass keine weiteren großflächigen Windkraftprojekte im Kreis geplant sind. „Mit rund 300 Rädern wird der maximale Ausbau erreicht sein. Zukünftig wird das Repowering älterer Anlagen der 2-MW-Klasse die Effizienz weiter erhöhen, sodass mit nur noch 200 Windrädern doppelt so viel Strom erzeugt werden kann.“

Auch die Photovoltaik hat einen wesentlichen Anteil am Erfolg der Energiewende im Kreis. 7.734 Anlagen decken bereits 24 % des regionalen Strombedarfs – mehr als doppelt so viel wie im Bundesdurchschnitt.

Photovoltaik ist fest in unserer Bevölkerung verankert. Statistisch gesehen ist auf jedem fünften Wohngebäude eine Solaranlage installiert. - Volker Boch (Landrat Rhein-Hunsrück-Kreis)

Neben der Stromerzeugung betont der Rhein-Hunsrück-Kreis auch die Bedeutung der Energieeinsparung. Landrat Boch zeigte sich erfreut über die Bemühungen aller Städte und Gemeinden, bis Ende 2025 die Straßenbeleuchtung flächendeckend auf LED-Technik umzustellen. Dies soll die regionale Wertschöpfung weiter stärken und die Klimaziele des Kreises unterstützen.