Im Oktober tauschte derLandrat für einen Tag seinen Schreibtisch gegen die Werkbank und arbeitete Seite an Seite mit den Mitarbeitenden der Werkstatt, die sich für Menschen mit Behinderungen engagiert. Die Aktion ermöglichte Boch und Marcel Steil, einem Mitarbeiter der Werkstatt, für jeweils einen Tag die Perspektive des anderen einzunehmen.
Der Aktionstag „Schichtwechsel“ verfolgt das Ziel, Barrieren abzubauen und den Austausch zwischen verschiedenen Arbeitswelten zu fördern. Arbeitgeber, Mitarbeitende und politische Entscheidungsträger werden dazu eingeladen, gemeinsam mit Beschäftigten in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen zu arbeiten und so neue Einblicke in deren Tätigkeiten zu erhalten.
Es war eine bereichernde Erfahrung, die wertvolle Einblicke in die tägliche Arbeit der Mitarbeiter in der Werkstatt gegeben hat. Marcel Steil hat mich mit seiner Motivation und seinem Engagement beeindruckt. Es war wichtig und schön, ein eigenes Gefühl für die Arbeit zu bekommen. - Volker Boch (Landrat Rhein-Hunsrück-Kreis)
Wenige Wochen nach Bochs Besuch folgte der Gegenbesuch: Marcel Steil verbrachte einen Arbeitstag in der Kreisverwaltung und übernahm dort verschiedene Aufgaben. Am Infocenter nahm er Anrufe entgegen, unterstützte Bürger am Empfang, verteilte Post und kümmerte sich um die Dienstwagen. Steil kommentierte seine Eindrücke humorvoll: „Ich mache das, weil ich es einfach mal spannend finde, in einem anderen Bereich etwas kennenzulernen. Aber meine Arbeit in der Werkstatt macht mir so viel Spaß, auf Dauer werde ich wohl nicht tauschen.“
Landrat Boch zeigte sich begeistert von der Aktion und hofft auf eine breitere Beteiligung: „Ich hoffe, dass viele weitere Menschen inspiriert werden, an solchen Aktionen teilzunehmen und so einen Beitrag zu einer inklusiven Gesellschaft zu leisten. Es ist wichtig, Brücken zwischen verschiedenen Lebenswelten zu bauen und das Verständnis füreinander zu fördern. Projekte wie ‚Schichtwechsel‘ tragen dazu bei, Vorurteile abzubauen und die Integration von Menschen mit Behinderungen in die Gesellschaft zu stärken. Ich kann mir verschiedene Bereiche unseres Arbeitslebens vorstellen, in dem eine Einbindung dieses Projektes gut gelingen kann.“
Die Aktion wurde von der Rhein-Mosel-Werkstatt ermöglicht und fand breite Unterstützung.