Auch drei Monate nach dem gewaltsamen Tod dreier Menschen am 6. April in Weitefeld ist der Tatverdächtige weiter auf der Flucht. Polizei und Staatsanwaltschaft Koblenz informierten nun erneut über den aktuellen Ermittlungsstand und betonten, dass die Fahndung mit großem Einsatz fortgeführt werde – auch wenn dies inzwischen weniger öffentlich wahrgenommen werde.

Weitefeld |

Ob der 61-jährige Verdächtige noch lebt und sich möglicherweise im In- oder Ausland aufhält, ist weiterhin unklar. Die Ermittlungen schließen keine der beiden Möglichkeiten aus. Die Spurenlage am Tatort spreche – ohne nähere Angaben – in mehreren Punkten eindeutig für seine Täterschaft.

Tathergang: Zufallsbegegnung nicht ausgeschlossen

Eine Vorbeziehung zwischen dem Tatverdächtigen und der getöteten Familie konnte bislang nicht festgestellt werden. Die Ermittler halten es für möglich, dass es in der Tatnacht zu einer zufälligen Begegnung kam, die eskalierte. Der gegen den Mann erlassene Haftbefehl basiert auf dem dringenden Tatverdacht des Mordes aus Heimtücke und zur Verdeckung einer Straftat.

Großangelegte Suchmaßnahmen ohne Erfolg

Nach der Tat flüchtete der nachweislich verletzte Mann in ein schwer zugängliches Gebiet, das intensiv abgesucht wurde. Neben Spürhunden kamen auch verdeckte technische Maßnahmen zum Einsatz. Bisher führten diese jedoch zu keinen verwertbaren Hinweisen auf den Verbleib des Tatverdächtigen.

Hinweise aus sozialen Netzwerken geprüft

Berichte über mutmaßliche Aktivitäten des Gesuchten in einem russischen sozialen Netzwerk lassen sich laut Behörden nicht sicher verifizieren. Die betreffenden Inhalte könnten älteren Datums sein oder von Dritten stammen. Die Ermittlungen in diese Richtung werden dennoch fortgeführt, auch wenn internationale Rechtshilfe aktuell erschwert ist.

Weitere Maßnahmen geplant – auch international

Die Polizei plant, die überregionale und internationale Fahndung auszuweiten. Dazu gehört eine vom Bundeskriminalamt koordinierte Plakataktion. Auch lokale Suchmaßnahmen und Befragungen bleiben möglich, wenn es neue Hinweise gibt.

Fast 2.000 Hinweise – Fahndung bleibt Priorität

Bislang gingen rund 1.950 Hinweise ein, die priorisiert und überprüft werden. Die Ermittlungsgruppe setzt sich weiterhin aus Beamtinnen und Beamten der Kriminaldirektion Koblenz, der Polizeidirektion Neuwied und dem Landeskriminalamt zusammen.

Polizei und Staatsanwaltschaft betonen Engagement

Die Strafverfolgungsbehörden zeigen sich weiterhin hoch motiviert. Leitender Oberstaatsanwalt Mannweiler betont, wie wichtig Gewissheit für die Bevölkerung sei – auch wenn die lange Suche belastend sei. Polizeipräsident Jürgen Süs ergänzt, dass man die Menschen in der Region nicht alleinlassen wolle.

Keine Angaben zu laufenden Maßnahmen

Zum Schutz der weiteren Ermittlungen macht die Polizei keine Angaben zu konkreten Fahndungsdetails. Sollten sich neue Entwicklungen ergeben, werde die Öffentlichkeit umgehend informiert.