Nach packenden Duellen im zweiten Spieltag der Rheinlandliga müssen sich einige Favoriten neu orientieren, während Außenseiter überraschend punkten. Die Übersicht zu den Spielen von Metternich, Andernach, Ahrweiler, Mülheim-Kärlich und Immendorf.

Rheinland |

Der zweite Spieltag der Rheinlandliga ist gespielt und einige Teams stehen bereits jetzt unter einem gewissen Ergebnisdruck. Der FC Metternich kam in Salmrohr mit 0:5 unter die Räder, nicht viel besser erging es Andernach, die gegen Eisbachtal eine 0:4 Heimniederlage kassierten. Dank eines Tores in der sechsten Minute der Nachspielzeit behält Ahrweiler einen Punkt gegen Malberg und auch Mülheim-Kärlich erarbeitete sich ein verdientes Unentschieden beim starken Aufsteiger aus Wittlich. Im Bezirksligameisterduell siegt Immendorf bei der Eintracht Glas Chemie Wirges 2:1 und fährt den allerersten Rheinlandligasieg ein.

FSV Salmrohr – FC Germania Metternich 5:0 (1:0)

Mit einer 5:0 Klatsche im Gepäck musste die Germania den Weg zurück nach Koblenz antreten. Was FC Metternich Trainer Patrick Kühnreich über neunzig Minuten sah, konnte ihm nicht gefallen. "Wir standen vor wenigen Monaten in der Abschlusstabelle vor dem FSV. Heute muss man sagen, dass zwischen Salmrohr und uns ein Klassenunterschied zu sehen war." Wobei die erste Halbzeit noch mehr oder weniger ausgeglichen war. "Da hatten wir vor dem 1:0 einen Pfostenschuss" so Kühnreich, "wer weiß wie das Spiel verlaufen wäre, wenn wir die Führung erzielt hätten." Danach ging für die Metternicher nicht mehr viel. Das 1:0 für Salmrohr kurz vor der Pause (Hendrik Thielen, 45.) war verdient.

In der 2. Hälfte spielten nur noch die Rot-Schwarzen. "Sie haben uns hergespielt und auch in der Höhe verdient gewonnen." seufzte Kühnreich nach dem Spiel. Und: "Wenn wir es nicht schleunigst schaffen, den Schalter umzulegen, müssen wir unser Saisonziel auf Klassenerhalt ändern."

Die Mannschaft von Frank Meeth spielte groß auf und erzielte durch Lucas Lautwein (49.), Hendrik Thul (53., 85., Foulelfmeter) sowie Noah Wrusch vier weitere Treffer und verbesserte sich auf den zweiten Tabellenplatz der jungen Saison. Für Metternich geht es bereits am nächsten Spieltag zuhause gegen Aufsteiger Wirges um einiges.

Rot-Weiß Wittlich – SG 2000 Mülheim-Kärlich 1:1 (1:1)

Ein am Ende gerechtes Unentschieden sahen die gut 150 Zuschauer im Wittlicher Stadion.

Dabei hatten die Mülheimer wie schon letzte Woche gegen Tarforst einen Traumstart. Keine drei Minuten waren gespielt, da stand es bereits 0:1 für die SG 2000 und wie schon vor Wochenfrist war es Pascal Steinmetz mit der frühen Führung. Paul Heuser hatte die Großchance, auf 0:2 zu stellen, vergab aber. Besser machte es der routinierte Aufsteiger. Mit dem Pausenpfiff sorgte Timo Wollny für das 1:1 (45.+2)

In der zweiten Hälfte sahen die Zuschauer ein Spiel, wo beide Mannschaften hätten gewinnen können. Doch beide Keeper, sowohl Mülheims Michael Wall als auch Rot-Weiß Schlussmann Philipp Berhard hielten ihren Laden sauber. Ein Unentschieden, das dem Spielverlauf entsprach.

Die Sieglos-Serie der SG über die Saison hinaus hält also weiter an. "Nach einer so langen Zeit ohne Sieg fehlt ein wenig der Killerinstinkt vor des Gegners Tor" brachte es Mülheims Trainer Nenad Lazarevic auf den Punkt, der mit dem Punkt gegen einen "außergewöhnlichen Gegner" am Ende gut leben konnte.

Ahrweiler BC – SG Malberg 2:2 (0:1)

Da hatte man sich beim Oberligaabsteiger mehr vorgenommen. Am Ende allerdings muss der ABC mit dem Punkt in letzter Sekunde zufrieden sein.

Der Gegner aus Malberg, von vielen als Abstiegskandidat eingestuft, konnte somit nach Kirchberg auch dem zweiten Ex-Oberligisten in die Suppe spucken. Schon in der 4. Minute schockten die Westerwälder den Ahrweiler BC und die gut 150 Zuschauer in Heimersheim. Jannik Weller traf zum 0:1 für die SG Malberg. Es blieb lange beim 0:1. Die Ahrweiler Offensive hatte gegen die robust verteidigenden Malberger zu oft das Nachsehen.

Als Malberg in der 58. Minute das 0:2 erzielte (Luca Thom) rechneten viele schon mit einer Heimniederlage. Nicht aber die Spieler der Ahrstädter, angetrieben von Trainer Julian Feit. Das 0:2 mutierte zum Wachmacher, die Offensive der Roten kam immer besser zum Tragen. Laurenz Wassinger verkürzte in der 72. Minute auf 1:2. Es folgten Chance auf Chance, aber man blieb glücklos. Bis zur 96. Minute. Wieder war es Wassinger, der kurz vor dem Abpfiff doch noch den Ausgleich realisierte. Liontos Flankenball drückte der Neuzugang per Kopf über die Linie. Bitter für die aufopferungsvoll kämpfenden Malberger, aber aufgrund der Leistungssteigerung im letzten Drittel der Spielzeit verdient für den Ahrweiler BC.

Eintracht Glas/Chemie Wirges – TuS Immendorf 1:2 (0:0)

Im Wirgeser Theodor-Heuss Stadion siegte der TuS Immendorf etwas glücklich mit 1:2 und erzielte damit einen historischen Sieg.

Das Duell der Bezirksligameister wollten sich bei schwül-heißem Wetter fast 300 Zuschauer ansehen. Die erste Halbzeit war von gegenseitigem Respekt geprägt, hatten doch beide Mannschaften ihr Auftaktspiel verloren. Mehr als Halbchancen hüben wie drüben bekamen die Fans in der ersten Hälfte nicht zu sehen. 

Wirges kam selbstbewusst und offensiv aus der Kabine, das Tor jedoch erzielte Immendorf. Janis Knopp wurde von Marvin Weber perfekt eingesetzt, sein Schuss schlug unhaltbar im Wirgeser Gehäuse ein (53.). Fast hätte Immendorf nachgelegt. Jannis Jochem und Robin Reichert mit zwei guten Gelegenheiten für den TuS. Und so blieb Wirges im Spiel und glich aus. Marlon Leidenbach mit dem 1:1 nach 70 Minuten. Sollte es zu einer (verdienten) Punkteteilung kommen? Nein! Marvin Weber netzte einen haltbaren Freistoß aus gut und gerne dreißig Metern ein. EGC Keeper Maurice Schmitt, der zuvor einige tolle Paraden zeigte, war der Unglücksrabe. Wirges versuchte noch einmal alles, am Ende aber blieb es beim knappen 1:2 zu Gunsten des TuS Immendorf. Der erste Sieg als Rheinlandligist war unter Dach und Fach, was den im Kurzurlaub befindlichen Immendorfer Trainer Sascha Oestreich den Abend versüßt haben dürfte.

SG 99 Andernach – Sportfreunde Eisbachtal 0:4 (0:2)

Ein Opfer des Spielplans ist derzeit die SG Andernach. Nach der Niederlage bei der SG Hochwald hatte man auch gegen starke Eisbachtaler am Ende keine Chance. "Da muss alles passen, um da was mitzuholen." so Andernachs Trainer Kim Kossmann nach der Partie vor 120 Zuschauern auf dem Andernacher Kunstrasenplatz.

Dabei gingen die Andernacher vermeintlich in Führung. "Leider hat uns das Führungstor der Schiedsrichter abgepfiffen. Die Videoaufnahmen zeigen, dass es knapp kein Abseits war." trauerte Kossmann der Spielszene hinterher. Ob eine Andernacher Führung aber das Spiel verändert hätte? Wohl kaum. Die Eisbären zeigte auf dem Kunstrasen ein technisch sauberes Spiel und münzten zum Ende der ersten Halbzeit ihr Übergewicht auch in Tore um. Moritz Hannappel (43.) und in der Nachspielzeit Jonah Arnolds (45+.3) mit der 0:2 Halbzeitführung.

Stand das Abwehrbollwerk der Bäckerjungen in den ersten 43 Minuten noch fest und sicher, wurden bei heißen Temperaturen die Lücken größer. Lukas Tuschscherer mit der Entscheidung zum 0:3 in der 55. Spielminute. Dennoch hatte Andernach seine Gelegenheiten. Die größte davon vergab SG Kapitän Philipp Schmitz vom Elfmeterpunkt. Schmitz, sonst vom Punkt kalt wie eine Hundeschnauze, scheiterte am glänzend reagierendem Niklas Kremer (55.) Kurz vor Schluss gar das 0:4. Ecke, Kopfball Tim Weimer, Tor. Ein 0:4, das insgesamt gesehen auch in der Höhe in Ordnung war. Andernach wird gegen andere Gegner punkten müssen. "Man muss halt sagen, dass dieser Gegner heute eine Nummer zu groß für uns war." so Kossmann. 

Die weiteren Spiele:

TuS Kirchberg – SG Hochwald 2:0

SG Niederroßbach – SG Schneifel 1:5

FSV Trier-Tarforst – FSG Ehrang 2:3

VfB Wissen – FC Morbach 2:2