Django Reinhardt und seine Musiker verzaubern auf der Burg.

Mayen |

Django Reinhardt spielte gestern Abend, am 18. August, auf der Bühne der Burgfestspiele in Mayen. Das Konzert mit seinen acht Musikern ist zugunsten der Hochwasseropfer in der Stadt. Aktuell4u und sein Herausgeber Burkhard Hau haben es mitorganisiert und es wird vor vollbesetztem Innenhof in der Genovevaburg, unter Coronabedingungen, ein voller Erfolg.

Der Sänger und seine acht Musiker verzaubern mit Swing und deutschen Texten, einige die durchaus Bezug zu den schrecklichen Geschehnissen der Flutkatastrophe haben. Und Django findet in seinen Plaudereien auch die richtigen Worte. Einfühlsam und aufbauend wirkt er.

Django Reinhardt und seine Musiker verzichten auf die Gage. Alles dient dem guten Zweck und am Ende kann Oberbürgermeister Dirk Meid den großartigen Erlös von 30 000 EURO aus dem Konzert verkünden. Und ein Erlös steht noch aus. Während des Konzertes hat der Essener Graffitikünstler Mathias Scheidig die Burg und die Musiker auf der Bühne gemalt. Dieses Bild soll nun versteigert werden. Ein erstes Angebot über 400 EURO kam noch am Konzertabend, weitere Angebote können beim Mayener OB abgegeben werden.

Einmal verließ Django Reinhardt bei seinen Zugaben den Swing und erinnerte an Elvis Presley, dessen Todestag  am Tag des Mayener Konzertes war. Noch einmal  ließ sich der Koblenzer Sänger zu seiner großen Liebe, den Liedern von  Elvis verführen. Es war das erste Konzert von Reinhardt in der Pandemie. Dass es in Mayen und für die Opfer des Hochwassers sei, das berühre ihn sehr, sagt er. Überhaupt: am letzten Wochenende sei er bei der Aufführung von „Carmen“ bei den Burgfestspielen zum ersten Mal in Mayen gewesen. Freunde hätten ihm gesagt, Koblenz sei eine Stadt, in Mayen könne man leben. Das begreife er jetzt. „Wenn ich 70 oder 75 bin, dann hole ich mir hier eine Wohnung  und ziehe mit der Familie nach Mayen. Aber nur wenn es nicht regnet“, sagt der Endfünfziger. Und OB Meidt schenkt ihm aus der Sammlung von Helmut Sareyko ein signiertes Bild des großen Django Reinhardt, der im letzten Jahrhundert in Belgien lebte und mit seiner Musik weltweit einer der Wegbereiter des Jazz  war. Und noch etwas übermittelt Mayens OB: auch im nächsten Jahr stehe die Bühne wieder bei den Burgfestspielen. Und Django Reinhardt sei wieder herzlich willkommen für ein Konzert.

Es war ein für die Hochwasseropfer erfolgreiches Konzert, ein außergewöhnliches zudem, mit einem liebenswert-einfühlsamen Sänger und tollen Musikern. Mayen erlebte einen besonderen Abend.