Markus Högner stellte seine überzeugende Philosophie vom Frauenfußball vor.

Koblenz |

Markus Högner war zu Gast beim Fußballverein Rübenach. Es ging um den Fußball der Mädchen und Frauen. Die Rübenacher hatten ihn eingeladen, um über Entwicklungen im Frauenfußball zu sprechen. Auch darüber, wie sich ein  Verein wie Rübenach weiter profilieren kann. Rübenachs Verantwortliche Ewald Moskopp, Markus Mannebach, Maximilian Vohl und Nico Koch, der Trainer der ersten Mannschaft, wollen über den eigenen Tellerrand hinausblicken und Erfahrungen sammeln.

Markus Högner (53) ist einer der profiliertesten Trainer in der Frauen –Bundesliga. Seit Jahren produziert er in Essen Nationalspielerinnen, die dann in aller Regel zu den Spitzenvereinen wechseln wie das neuste Beispiel von Lena Oberdorf beweist. Sie wechselte zum Meister VfL Wolfsburg. Högner weiß, dass dies der Lauf der Dinge ist: „Wir kennen die Logik und machen daraus das Beste. Die jungen Spielerinnen können sich bei uns entwickeln, sie machen uns stark und dann suchen sie die nächste Herausforderung“, sagt Högener. Dabei ist er in Essen, wo er von 2010 bis 2016 und wieder seit 2019 arbeitet, überaus erfolgreich. 2014 und 2020 standen die Essenerinnen gegen Frankfurt und Wolfsburg im DFB-Pokalfinale. Das von diesem Jahr in Köln war ein Kracher. Essen zwang den Meister und späteren Championsleague-Finalisten Wolfsburg in die Verlängerung und in ein Elfmeterschießen. Am Ende gewann Wolfsburg.

In Ettringen bei Mayen wurde Markus Högner geboren. Die Familie zog kurz darauf nach Mayen, wo er zur Schule ging und bei der TuS in der Eifelstadt Fußball spielte. 1988 kam er zu Alemannia Aachen, dann zur TuRu nach Düsseldorf. Es folgten drei Jahre Costa Rica und schließlich ging es nach Würselen und zu Union Solingen. 2004 wurde er Trainer bei der Jugend von Alemannia Aachen. 2008 landet er bei der Zweiten von Schalke 04. 2010 dann wurde er gefragt, ob er sich auch vorstellen könne, eine Frauenmannschaft zu trainieren. Essen hatte sich bei ihm gemeldet. „Als ich zugesagt habe machte ich gleich einen dicken Fehler, weil ich in einem Interview von Damenfußball sprach", erinnert sich Markus Högener. "Von allen Seiten bezog ich Prügel. Ich musste lernen, dass Frauen vom Frauenfußball sprechen.“  Aber das ist Vergangenheit, seitdem hat Högener keinen Tag bereut, an dem er sich um den Fußball der Frauen und Mädchen kümmert. Es ist seine Herausforderung geworden. 1916 und 1917 war Högner Assistent von Bundestrainerin Steffi Jones bei der deutschen Nationalmannschaft und von 2017 bis 2019 Co-Trainer bei Meister VfL Wolfsburg.

2007 hatte Markus Högner seinen Fußballlehrer gemacht. Zusammen mit Milan Sasic. „Der war damals unser Sprecher. Ein Riesentyp und ein Könner“, sagt Markus Högner. Er und Sasic werden sich vielleicht demnächst öfter sehen, wenn es zwischen Essen und Högner und dem FV Rübenach eine Form der Zusammenarbeit geben sollte