Bernd Neuendorf ist neuer DFB-Präsident. Celia Sasic wird Vizepräsidentin. Rainer Koch fliegt aus dem Präsidium.

Bonn |

Neuer und damit 14. Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ist der Dürener Bernd Neuendorf (60), seit 2019 Präsident des Fußballverbandes Mittelrhein. Erstmals in der Geschichte des DFB war es beim heutigen Bundestag in Bonn zum Aufeinandertreffen zweier Kandidaten um das Präsidentenamt gekommen.

Neuendorf, von den Amateurverbänden vorgeschlagen, gewann mit 193 zu 50 Stimmen deutlich gegen den vom Profilager präferierten Peter Peters (59) Ex-Vorstand von Schalke 04 und aus Ochtendung stammend. Bernd Neuendorf will den DFB reformieren und vor allem für ein anderes Ansehen des Verbandes sorgen.

Die Zeit von Skandalen und Hausdurchsuchungen muss endlich ein Ende haben. Ich stehe für einen Kulturwandel und will vor allem auch die Rolle der Frauen im Fußball stärken. - Bernd Neuendorf (DFB-Präsident)

Einer der Delegierten war Walter Desch, seit 20 Jahren Präsident des Fußballverbandes Rheinland.

Die Wahl von Bernd Neuendorf ist logisch und alles andere als überraschend. - Walter Desch (Präsident FV Rheinland)

Der Fußballverband Rheinland wird weiterhin im Präsidium des größten Sportverbandes exponiert vertreten sein. Vizepräsidentin wurde Celia Sasic aus Lahnstein, die für den Bereich Diversität zuständig sein wird. Die 111-fache Fußball-Nationalspielerin ist zur Hoffnungsträgerin geworden. Nicht mehr dem Präsidium gehört der Winninger Dirk Janotta an.

Die Sensation des Bundestags war die Abwahl des umstrittenen Vizepräsidenten Reiner Koch. Der bayerische Fußballverbandspräsident erhielt nur 83 Stimmen. Sein Ergebnis kommt einem Debakel gleich. Ein DFB ohne Koch, das hatten sich viele gewünscht. Nun ist es Realität geworden.

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