Ein Kommentar von Hans-Peter Schössler über die Bedeutungen der Sportvereine und des Amateurfußballs während und nach der Pandemie.

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Die Saison im Amateurfußball des Rheinlandes ist beendet. Es stehen noch einige Relegationsspiele an, aber das meiste ist geschafft. So wichtig wie es für die einzelnen Vereine ist, die Meister wurden oder dem Abstieg entgingen und selbst für die, die absteigen mussten, eine Erkenntnis bleibt und überlagert vieles: dass die Pandemie den Verantwortlichen nicht erneut einen Strich durch die Rechnung machte, ist eine wesentliche und Mut machende Erkenntnis.

Auch dass wieder Zuschauer kommen durften, gehört zu dieser Normalität, die der Fußball so zwingend und dringend brauchte.

Weil die Sportvereine so sehr fehlten, werden sie nun umso gefragter sein.

Jetzt wird zugleich klar, wie lähmend die Phase der Pandemie in den zurückliegenden beiden Jahren war. Oft genug haben wir an dieser Stelle gesagt, es habe wichtigere Dinge in dieser Zeit gegeben als Fußball. Da muss man nichts zurücknehmen, aber doch auch feststellen, dass von dem, was fehlte, der Fußball und der Sport generell, vor allem für Kinder und Jugendliche, immens vermisst wurde. Es ist dabei um mehr als um Tore oder finanzielle Einnahmen gegangen, mindestens so wichtig war der Mangel an sozialen Kontakten und Kommunikation.

Was ihm am meisten in der Pandemie gefehlt habe, wurde der 12-Jährige gefragt. Seine Antwort, dass es der Fußball gewesen sei und er hinzufügte, seine Freunde nicht getroffen zu haben, habe ihm am meisten gefehlt, diese Antwort steht für viele und der Fußball ist durch jede andere Sportart ersetzbar. Keine Schule, kein Sportverein, Kinder und Jugendliche mussten in der Pandemie eine große Leidensfähigkeit beweisen. Es ist deutlich geworden, welchen Wert Vereine haben. Sie mobilisieren und sie zeigen in ihrer gesellschaftlichen und sozialen Bedeutung, wie unverzichtbar Vereinsleben, Ehrenamt und ein breites sportliches, kulturelles und soziales Angebot in unserer Zeit sind.

Die Vereine haben Mitglieder verloren, die es wieder zu gewinnen gilt. Das wird gelingen, weil die Pandemie die Idee des Vereins eher stärker gemacht hat. Weil sie so sehr fehlten, werden sie nun umso mehr gefragt sein. Weil niemand anderes zu einem solchen Preis, wie ihn die Vereine verlangen, so viel anzubieten hat. Nirgendwo ist der Sport vielfältiger, attraktiver und für alle Menschen passender wie im Verein. Ohne Vereine geht nichts in dieser Gesellschaft.