Am 17. Spieltag in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gab es Siege für Karbach, TuS Koblenz und Engers. Nur Rot-Weiß Koblenz musste eine Niederlage hinnehmen.

Rheinland-Pfalz/Saar |

FC Rot-Weiß Koblenz – FC "Blau-Weiß" Karbach: 0:1 (0:0)

Der FC „Blau-Weiß“ Karbach setzte sich im Derby auf dem Oberwerth knapp mit 1:0 gegen den FC Rot-Weiß Koblenz durch. Das Spiel bot den rund 350 Zuschauenden eine kampfbetonte Begegnung, in der Kleinigkeiten den Unterschied machten.

Zur Halbzeit hatten beide Teams trotz intensiver Bemühungen noch keine Treffer erzielen können. Nach Wiederanpfiff gelang Karbach ein Blitzstart: Max Wilschrey traf in der 50. Minute zur 1:0-Führung für die Gäste. Trotz aller Bemühungen fand Rot-Weiß Koblenz kein Mittel gegen die gut organisierte Defensive des FC Karbach.

Durch den Erfolg im Derby bleibt Karbach unter Trainer Patrick Kühnreich seit nun vier Spielen ungeschlagen und ohne Gegentor und schiebt sich auf Platz sieben der Tabelle vor. Mit sechs Siegen, fünf Unentschieden und fünf Niederlagen zeigt die Formkurve der Mannschaft nach oben.

Rot-Weiß Koblenz hingegen musste trotz der Niederlage keinen Rückschlag in der Tabelle hinnehmen und bleibt mit acht Siegen, zwei Unentschieden und sieben Niederlagen aber vor dem FC Karbach auf dem sechsten Tabellenplatz. Für die Mannschaft von Trainer Fatih Çift gilt es nun, in der kommenden Partie wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden.

Am nächsten Samstag steht für den FC Rot-Weiß Koblenz ein Auswärtsspiel auf dem Programm, wenn man beim SV Auersmacher antritt. Am gleichen Tag ist der FC „Blau-Weiß“ Karbach in Eisbachtal zu Gast und möchte seine Serie ohne Niederlage weiter ausbauen.

SV Auersmacher – TuS Koblenz: 1:2 (0:1)

Als nach etwas mehr als 94 Minuten die Pfeife von Schiedsrichter Nils Grauer ertönte, war die Erleichterung auf und neben dem Platz im Lager der TuS Koblenz spürbar. Denn besagter Schlusspfiff besiegelte einen hart erkämpften 2:1 Auswärtserfolg beim SV Auersmacher und einen gleichermaßen gelungenen Abschluss der Hinrunde. Dass es jedoch in Summe bei “nur” drei Toren blieb, war gleich mehreren Faktoren zu verdanken.

Einer und der wahrscheinlich Größte jener Faktoren war die unzureichende Chancenverwertung auf beiden Seiten. Denn Möglichkeiten, das Spiel in eine andere Richtung zu lenken, hatten beide Mannschaften zu jeder Zeit im Spiel in Hülle und Fülle.

Den Anfang machten die traditionell blau-schwarz gekleideten Schängel. Mit breiter Brust ins Saarland angereist, dauerte es gerade einmal vier hand gezählte Minuten ehe TuS-Toptorjäger Dylan Esmel frei vor dem Tor der Gastgeber auftauchte allerdings in einer klassischen Eins-gegen-Eins-Situation am glänzend reagierenden Lennart Röder, dem Schlussmann des SV Auersmacher scheiterte. Es sollte ein erster Vorgeschmack eines unterhaltsamen Fußballnachmittages vor rund 400 Zuschauern, darunter rund die Hälfte der TuS zugetan, werden. Fortan bestimmte zunächst die TuS das Spielgeschehen, während sich der SV Auersmacher auf schnelle Konter nach Balleroberungen fokussierte. Nach acht Minuten die nächste Gelegenheit der Kategorie “Halbchance” in Form einer scharfen Tuchscherer-Hereingabe, die allerdings auf Kosten einer Ecke bereinigt werden konnte (8.). Den ersten Aufreger auf der anderen Seite gab es dann nach zehn Spielminuten. Marius Schley, mit fünf Treffern der bis dato treffsicherste Spieler der Gastgeber, tankte sich mit feiner Ballmitnahme in den Koblenzer Sechzehner und verpasste aus spitzem Winkel den Torerfolg denkbar knapp. Noch näher am ersten Treffer war SVA-Kapitän Felix Laufer, in der neunzehnten Spielminute, als dieser nach feiner Flanke von rechts frei zum Abschluss im Sechzehner kam, doch seine direkte Abnahme aus der Luft landete knapp neben dem TuS-Tor.

Spätestens jetzt waren auch die Gastgeber im Spiel, denn nur zwei Minuten später war es diesmal Lewis Long, im Sommer von Oberliga-Absteiger Waldalgesheim an die Saar gewechselt, der TuS-Torwart Zadach auf höhe der Strafraumkante eigentlich schon umkurvte, es dann allerdings zu kompliziert machte und schlussendlich doch noch im Koblenzer Schlussmann seinen Meister fand. Und die TuS? Machte es in der 23. Minute besser. Lukas Tuchscherer, eigentlicher Außenbahnspieler der TuS, ließ sich ins Zentrum fallen und nahm einen langen Flachpass von Innenverteidiger Damir Grgic gut mit, und setzte per mustergültigen Steilpass das siebzehnjährige TuS-Eigengewächs Nic Alsbach in Szene. Dieser blieb frei vor Torhüter Röder ganz cool und traf flach ins kurze Eck zur vielumjubelten Führung vor dem mitgereisten Koblenzer Anhang. Für Alsbach war es der erste Treffer im Herrenfußball. Und es dauerte nicht, da durfte der Koblenzer Anhang erneut jubeln - allerdings nur für einen Moment. Denn Dylan Esmel setzte einen weichen, von Kapitän Mandt geschlagenen Flankenball aus dem Halbfeld an die Unterkante der Latte. Uneins darüber, ob der Ball hinter der Linie aufschlug, ging jedoch die Fahne der Schiedsrichterassistentin in die Luft - Abseits (27.). Und mit gleichbleibender hoher Taktung ging es auf dem Kunstrasenplatz in Auersmacher weiter. Ein zu zentraler Abschluss von Felix Laufer landete in den Armen von Zadach (34.). Ein satter Abschluss von Esmel aus spitzem Winkel wusste Röder per Flugeinlage zur Ecke abzuwehren (36.). Und auch jener Eckball brachte Gefahr. Die Mandt-Hereingabe setzte Esmel Zentimeter über das Tor. Einen platzierten und gleichwohl auch harten Abschluss aus der Distanz von Luca Bauer, wusste TuS-Keeper Zadach wiederum auf der anderen Seite zu entschärfen (38.). Trotz weiterer Gelegenheiten auf beiden Seiten blickten beide Teams nach 46 gespielten Minuten dann doch dem Halbzeitpfiff entgegen. Den jedoch sollte es noch nicht geben. Als letzter Ball gedacht, mutierte ein Tuchscherer-Freistoß aus dem Halbfeld zum Aufreger des ersten Durchgangs. Dieser landete zunächst bei TuS-Kapitän Mandt, der es mit einem satten Abschluss aus der Distanz probierte, doch ein Spieler der Gastgeber blockte den Ball ab. Noch während einige TuS-Spieler, Fans, wie auch Funktionäre, einen Handelfmeter forderten, spielte die Schängel gedankenschnell weiter. Grgic per Flanke auf Yaman und dessen Kopfball landet nicht im Tor - mitunter auch erneut eine Hand der Gastgeber im Spiel war. Und dieses Vergehen ahndete korrekterweise Schiedsrichter Nils Grauer mit einem Foulelfmeter. Noch während sich die Gastgeber über die Schiedsrichterentscheidung echauffierten (Auersmacher-Trainer Stephan Otte sah auf dem Weg in die Kabinen die rote Karte), schnappte sich der fleißige aber bislang im Abschluss glücklose Dylan Esmel den Ball und übernahm Verantwortung aus elf Metern. Doch einmal mehr spielten die Nerven beim TuS-Torjäger nicht mit. Gleich mehrere Meter über das Tor flog der Ball aus elf Metern. Eine vertane Chance zur Vorentscheidung. Und so ging es mit einem Pausenstand von 1:0 aus TuS-Sicht in die Kabinen.

Zwischen zehn und fünfzehn nennenswerte Gelegenheiten zählte die Begegnung bereits zu diesem Zeitpunkt. Und dieses Bild sollte sich auch im zweiten Spielabschnitt weiter bestätigen. Der SV Auersmacher, zu Beginn des zweiten Durchgangs auf einer Position verändert, erwischte den zunächst etwas besseren Start, doch Marius Schley setzte am zweiten Pfosten eine Jantzen-Hereingabe aus nächster Näher über das Tor (47.). Doch auch die TuS brauchte nicht lange für ihre erste Topchance im zweiten Durchgang. Nach einem gefährlichen Vorstoß über mehrere Stationen bediente Zeghli über die linke Außenbahn den eingelaufenen Dylan Esmel, der aus wenigen Metern unter Bedrängnis eines Gegenspielers den Ball nicht auf, sondern lediglich knapp neben das Tor zu bringen wusste (48.). Und auch in der 52. Minute war es einmal mehr Esmel, der in aussichtsreicher Position den Ball nur neben das Tor setzte. Besser machten es die Gastgeber nur Sekunden später in Person vom eingewechselten Maximilian Escher auf der anderen Seite. Dieser löste sich nach einer Kopfballverlängerung in die Spitze blitzartig von seinen Gegenspielern und ließ auch dem sonst nur schwer überwindbaren Torhüter Zadach keinerlei Abwehrchance - 1:1. Doch die TuS ließ sich vom Ausgleich der Gastgeber nur wenig beirren. Ein Freistoß aus 25 Metern, getreten von Lukas Tuchscherer, wusste SVA-Schlussmann Röder per Hechtsprung noch zur Ecke abzuwehren. Doch diese, ebenfalls getreten von Standard-Spezialist Tuchscherer fand schließlich ihren Weg ins Tor. Am zweiten Pfosten stieg der großgewachsene Damir Grgic am höchsten und köpfte den Ball platziert in den Winkel. Das 2:1 für die TuS Koblenz zu diesem Zeitpunkt sicherlich nicht unverdient. Für die TuS war es allen voran Tuchscherer mit einer scharfen Hereingabe (61.) und einem Freistoß aus 25 Metern an den Pfosten (64.) der Akzente zu setzen wusste. In Spielminute 69 war es erneut Dylan Esmel der frei vor dem Tor auftauchte, den Ball aber nicht selbst aufs Tor schießen wollte, und so nochmal auf Marcel Wingender ablag. Dieser setzte den Abschluss von der Strafraumkante allerdings über das zu dem Zeitpunkt vom Torhüter verwaiste Tor. Und auch in der 75. Minute fand ein Ball von Esmel aus spitzem Winkel nicht den Weg ins Tor. Im Tor war der Ball dann aber auf der anderen Seite. Nach scharfer Hereingabe von rechts drückte Lewis Long das Leder zum vermeintlichen Ausgleich über die Linie - doch einmal mehr war die Fahne der Schiedsrichterassistentin oben - eine knappe aber vermutlich richtige Abseitsentscheidung (78.). Es sollte die letzte vieldiskutierte Szene am späten Samstagnachmittag gewesen sein. Denn obwohl beide Teams noch zu Möglichkeiten kamen, in etwa als Wingender einen Standard knapp über das Tor köpfte (81.) und anschließend per Schlenzer an SVA-Torhüter Röder scheiterte (Auf der anderen Seite setzt Kempf in der Nachspielzeit einen Freistoß aus 17 Metern über das Tor der TuS), sollte das Ergebnis von 2:1 für die TuS über die volle Distanz des Spiels bestand halten. Mit diesem Erfolg festigte die TuS ihren vierten Platz in Lauerstellung auf die weiterhin sieben Punkte entfernte Tabellenspitze. Der SV Auersmacher verharrt hingegen weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz, kann jedoch bei gleichbleibenden Leistungen auf gute Chancen für den Klassenerhalt vertrauen. Ein Fußballspiel, das durchaus auch 5:3 hätte ausgehen können. Doch allzu viel Zeit für Freude über den gelungenen Hinrundenabschluss bleibt nicht. Denn bereits am kommenden Sonntag, dem 24. November, empfängt die TuS Koblenz das mutmaßlich stärkste Team der Liga im Stadion Oberwerth. Die Zweitvertretung des 1. FC Kaiserslautern ist derzeitiger Tabellenführer und die mit Abstand stärkste Offensive der Liga. Ihre erste und bislang einzige Niederlage erlitten die Pfälzer gleich am ersten Spieltag - Gegner war die TuS aus Koblenz.

VfR Wormatia Worms – FV 07 Engers: 0:1 (0:0)

Mit einer beeindruckenden Leistung hat der FV Engers am vergangenen Samstag einen 1:0-Auswärtssieg gegen Wormatia Worms, den letztjährigen Regionalligisten, gefeiert. Damit holte das Team von Trainer Sascha Watzlawik neun Punkte aus den letzten vier Spielen und schob sich in der Tabelle an Worms vorbei. Die Engerser beenden die Hinrunde der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar auf einem respektablen achten Platz.

Das einzige Tor der Partie erzielte Manuel Simons in der 53. Minute nach einem Konter. Die Gäste standen über weite Strecken der Partie kompakt und ließen Wormatia kaum Chancen. „David Eberhardt hat hinten alles abgeräumt“, lobte Wormatia-Trainer Marco Reifenscheidt die Defensive des FV Engers. Die taktische Ausrichtung, tief zu stehen und auf schnelle Gegenstöße zu setzen, ging auf. „Das hatten wir uns so vorgenommen, auch aufgrund der Platzverhältnisse“, erklärte Watzlawik.

Für den FV Engers zahlt sich die harte Arbeit der vergangenen Wochen aus. Nach einem Umbruch und trotz zahlreicher Verletzungssorgen konnte das Team ein beruhigendes Polster zu den Abstiegsrängen aufbauen. Zudem steht die Mannschaft im Rheinlandpokal im Viertelfinale – eine starke Zwischenbilanz zur Saisonhalbzeit.

Trainer Watzlawik zeigte sich nach der Partie begeistert: „Das war eine richtig gute Mannschaftsleistung. Alle 15 Spieler plus Torwart waren bei 100 Prozent. Wir sind zurzeit ein riesen Kollektiv, und vor allem die jungen Spieler nehmen eine tolle Entwicklung.“

Am kommenden Samstag wartet auf den FV Engers die nächste Herausforderung: ein Auswärtsspiel beim Tabellenführer FK Pirmasens (Anstoß 14 Uhr). Eine Woche später, am 30. November, empfängt das Team die TuS Koblenz zum prestigeträchtigen Derby am heimischen Wasserturm.