Der TuS Mayen steigt nach 50 Jahren in die Bezirksliga ab. Wo die Gründe liegen und warum die Kritiker zunächst auf sich selber schauen sollten, ein Kommentar.

Mayen |

Nun hat es auch den TuS Mayen erwischt, den traditionsreichen Club aus der Eifel, der über viele Jahrzehnte hinweg den Fußball im Rheinland mitgeprägt hat. Der Verein steigt in die Fußball Bezirksliga ab. Der Abstieg ist tragisch, besonders angesichts der Tatsache, dass der Verein einst die mit Abstand beste Jugendarbeit in der Region hatte und sowohl auf als auch neben dem Platz mit vielen Persönlichkeiten herausragte.



Nach einer starken Vorrunde mit 28 Punkten, die eine ausgezeichnete Ausgangsposition zum Klassenerhalt bot, ging es in der Rückrunde stetig bergab und der Verein konnte nur noch 13 Punkte verbuchen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Fehlende Trainingsmöglichkeiten und Verletzungsprobleme haben zu einer unzureichenden Trainingsarbeit geführt, dies hat seinen Tribut gefordert. Trotz aller Bemühungen der Vereinsführung, angeführt von Wolfgang Treis, der zweiten Vorsitzenden Stefanie Anheyer sowie Walter Retterath als sportlichem Leiter, den Abstieg zu verhindern, kam es zum "Supergau". Ihnen ist sicherlich kein Vorwurf zu machen. Die Arbeit des Vorstands und aller Beteiligten verdient Anerkennung in schwierigen Zeiten und den fehlenden Möglichkeiten, vor allem aber der Philosophie, finanziell keine Risiken einzugehen.

Die Frage, die sich jetzt stellt, ist, ob es dem neuen Trainergespann gelingen wird, eine schlagkräftige Mannschaft zusammenzustellen und einen ausreichend starken Kader für die Bezirksliga aufzubauen, um eine gute Rolle zu spielen. Es wäre unrealistisch, den direkten Aufstieg zu fordern, aber es ist sicherlich in den nächsten Jahren wieder erreichbar. Auch die SG Mendig-Bell oder der TSV Emmelshausen stehen vor einem Umbruch in der Bezirksliga und wollen wieder hoch.

Natürlich kommen jetzt auch wieder viele Kritiker aus der Deckung und äußern ihre Kritik gegenüber den TuS-Verantwortlichen. Ihnen kann man nur entgegnen: Wo wart ihr die letzten Jahre? Warum habt ihr den Verein nicht unterstützt oder zumindest bei Heimspielen durch Präsenz ein gutes Gefühl gegeben? Es ist zweifelsohne bedauerlich, dass der traditionsreiche Club absteigt und in schwieriges Fahrwasser gerät. Es bleibt aber zu hoffen, dass der TuS Mayen bald wieder in der Rheinlandliga vertreten sein wird, die treuen Sponsoren bei der Stange bleiben und Trainer und Spieler, die zugesagt haben, bei ihrem Wort bleiben.

Es bleibt aber die Frage: Quo Vadis TuS Mayen?