Am Wochenende steigt die Leichtathletik U23-DM auf dem Koblenzer Oberwerth.

Koblenz |

Es ist der Saison-Höhepunkt im Leichtathletik-Verband Rheinland: Das Koblenzer Stadion Oberwerth ist am Samstag und Sonntag Schauplatz der deutschen U23-Meisterschaft. Auch zwei Athleten der LG Rhein-Wied freuen sich auf die Wettkämpfe in Heimatnähe. Sophia Junk und Lennart Roos haben die Mindestanforderungen erfüllt.

Sprinterin Junk tritt mit der Empfehlung von persönlichen Bestzeiten in diesem Jahr über 100 und 200 Meter und der Egalisierung des 50 Jahre lang unerreichten 100-Meter-Rheinlandrekordes an. „Bisher bin ich zufrieden mit den Ergebnissen und Zeiten, die ich erzielt habe. Ursprünglich war es das Ziel für die diesjährige Saison, dass ich gesund durch die Saison komme und neue Bestzeiten über beide Strecken aufstelle. Genauere Zeiten hatte ich dabei nicht direkt im Visier. Daher bin ich nun froh, dass ich endlich zeigen kann, was in mir steckt.“

In den Meldelisten steht die 22-Jährige auf den Positionen zwei (100 Meter, 11,34 Sekunden) und eins (200 Meter, 23,15 Sekunden), was automatisch Medaillenambitionen weckt. „Für mich ist das in keinem Fall ein Druck, sondern diese Tatsache motiviert mich umso mehr, schnelle Rennen auf die Bahn zu bringen. Dabei sollte man allerdings niemals die Konkurrenz unterschätzen“, sagt Junk, die froh ist, dass die DM trotz der Pandemie überhaupt stattfinden kann – und das als Sahnehäubchen auch noch im Heimatverband. „Das gibt zusätzliche Motivation.“

Sophia Junk will sich am Samstag ab 18.20 Uhr für den 100-Meter-Endlauf qualifizieren, der für 19.30 Uhr angesetzt ist. Das 200-Meter-Halbfinale steht für Sonntagvormittag 11 Uhr auf dem Zeitplan, das Finale ist um 16 Uhr die vorletzte Entscheidung des Wochenendes und für die Rhein-Wied-Sprinterin möglicherweise ein krönender Abschluss.
Als Lennart Roos im vergangenen Jahr bei der deutschen Meisterschaft der Altersklassen U18 und U20 in Heilbronn eine persönliche Bestzeit von 56,39 Sekunden im 400-Meter-Hürden-Halbfinale aufstellte und im Endlauf auf Position sieben einkam, äußerte er sich zwar zufrieden, machte aber auch eine klare Ansage, noch weiter nach vorn kommen zu wollen. In Bezug auf die Zeit hat er dieses Ziel in diesem Jahr bereits mehrfach erreicht. Seine am 6. Juni in Mannheim gelaufenen 55,11 Sekunden verschafften ihm den Einzug ins 17 Starter große DM-Feld, das am Samstag ab 11.40 Uhr die Finalisten und am Sonntag ab 13.05 Uhr die Medaillengewinner ermittelt.

„Die Vorbereitung ist für mich optimal verlaufen. Mein Ziel bestand immer darin, zur DM zu fahren. Darauf habe ich hintrainiert", sagt Lennart Roos. Der Deutsche Leichtathletik Verband lässt in diesem Jahr aufgrund der Pandemie nur kleinere Teilnehmer bei der U23-DM zu, sodass nicht alle, die die ursprüngliche Norm unterboten, auch tatsächlich in Koblenz dabei sind. Roos dazu: „Ich hatte zwar schon etwas Angst, dass ich trotz der gelaufenen Quali durch das verkleinerte Startfeld nicht starten darf, war aber eigentlich auch größtenteils optimistisch und habe mich weiter vorbereitet. Jetzt bin ich dabei und denke, dass ich das auch verdient habe." Im Stadion Oberwerth will er gerne seinen Hausrekord von 55,11 Sekunden nach unten drücken. „Die Zeit war schon eine klare Verbesserung gegenüber dem vergangenen Jahr. Ich will und kann aber noch mehr und das versuche ich am Samstag zu zeigen. Schade, dass leider keine Fans beziehungsweise Freunde ins Stadion kommen dürfen."