Es ist denkbar, dass der Fußball nach der Coronakrise ein anderes Gesicht hat.

Koblenz |

Mehr als 40 Vereine wurden bisher für ihre Ideen und Initiativen im Rahmen der Aktion von „Fußball Hilft“, der Stiftung des Fußballverbandes Rheinland, prämiert. Die Stiftung hatte die Fußballvereine des Verbandes aufgerufen, in der Coronakrise entwickelte Projekte an den Verband zu melden. Die besten Ideen werden mit Geldbeträgen bis zu 500 EURO  gewürdigt.

„Was wir dabei erfahren haben, ist bemerkenswert. Und es macht ganz deutlich, dass sich die Fußballvereine nicht nur mit sich selbst beschäftigen, sondern einfach auch für andere Menschen da sind“, sagt Walter Desch, Verbandsvorsitzender und Vorsitzender der Stiftung.

Viele Vereine boten einen Einkaufsservice, vor allem für ältere Mitbürger an. Oder organisierten Arztbesuche und holten Medikamente aus der Apotheke. Einige  führten die Hunde aus, als die Menschen an ihr Haus gebunden waren. An Ostern wurden Grüße zu den  älteren Menschen im Ort in Form von gemalten Grußkarten, die in der Jugendabteilung entstanden, gebracht. Vor Altenheimen brachten die Fußballvereine Grußbotschaften an  nach dem Motto „Ihr seid nicht allein-Wir sind für Euch da“ . Und es gab auch Aktionen für Kleinunternehmen wie Gaststätten, Eisdielen, Cafes, die in Normalzeiten üblichen Partner der Vereine. Geld wurde gesammelt, dafür Gutscheine gekauft, damit es in den Geschäften irgendwann wieder weiter gehen kann. Fußballvereine liehen Bälle und Spielgeräte an Familien aus, damit es im heimischen Garten wenigstens etwas an Sport geben konnte. Vor allem auch für Kinder und Jugendliche. Und gedankt wurde auch mit Plakaten Ärzten, Krankenpflegern, Mitarbeitern von Altenheimen.

Der Verband habe einiges mehr über seine Vereine erfahren, sagt Walter Desch. Nicht nur, dass alle modernen Medien eingesetzt wurden, sondern die Art und Weise, wie sich die Fußballvereine eingebracht hätten in ihren Dörfern und Städten , um in der großen Krise  Hilfsbereitschaft und moralischen Beistand zu leisten, das sei imponierend. „Das macht und stolz und auch hoffnungsvoll, dass wird von diesem Gedankengut einiges in die Zeit nach Corona hinüberretten können“, sagt Desch. Auch er,  der 50 Jahre und mehr im Fußball arbeitet, kann sich gut vorstellen, dass nach Corona auch der Fußball ein wenig anders aussehen wird als vor der Krise.