Aussicht und Erlebnis: Mit dem E-Bike das sagenhafte Siebengebirge einfach erobern

Wer bei dieser Tour Rückenwind aus dem Akku nutzt, ist klar im Vorteil: Rund um den Drachenfels führt ein Auf und Ab zu unverstellten Ausblicken über das sonnenverwöhnte Rheintal, dessen Hänge  von gelb bis grün leuchten. Wir starten am Bahnhof Königswinter (P1) und fahren zum Rheinufer. Auf dem Rhein-Radweg rollen wir gemächlich bis zum Ortseingang von Rhöndorf, queren die Straßenbahnlinie, kreuzen die Landstraße und orientieren uns bei der Auffahrt zur B 42 in Richtung des Weinhauses Domstein. Es liegt malerisch in den Weinbergen und wird von Drachenfels und Siegfriedfelsen überragt.

Vor dem Weinhaus halten wir uns rechts und blicken Richtung „Duffes“, einem turmartigen Wachhäuschen im steilen Weinberghang. Früher bewachten die Winzer vom Duffes aus ihre Trauben aus Furcht vor Wild, Vögeln und Dieben. Wir folgen anschließend der Drachenfelsstraßezum Ziepchenplatz, dem Zentrum Rhöndorfs.

Auf der Drachenfelsstraße erreichen wir den Barockbau der Marienkapelle. Von der Parkanlage des Hauses im Turm hat man einen herrlichen Blick auf den Drachenfels. Wir folgen der Ausschilderung zur Adenauer-Gedenkstätte und dem Adenauerhaus (P2). Nach dem Tod des ersten Bundeskanzlers übernahm die Bundesrepublik 1967 dessen Wohnhaus, und Besucher können im Rahmen einer Führung in Adenauers Wohnzimmer den „Hauch der Geschichte“ dieses Ortes spüren.

Beim Abstecher durch Rommersdorf erleben wir ein pittoreskes Weindorf mit sehenswerten Fachwerkhäusern. Die Fahrt entgegen der Einbahnstraße auf der Rommersdorfer Straße nach Bad Honnef ist für Radfahrer frei. Wer sich die Zeit nimmt, kann im „rheinischen Nizza“ einen Stopp einlegen und über den Marktplatz und durch die angrenzende Fußgängerzone bummeln.

Von Bad Honnef aus beginnt der Anstieg im Naturschutzgebiet Siebengebirge. Als Radler ohne Antriebsunterstützung ertappt man sich beim neidischen Blick auf E-Biker mit entsprechender Bereifung ... Wir folgen dem mit einem „R“ markierten Rheinhöhenweg durch das älteste Naturschutzgebiet Deutschlands. Das Siebengebirge wurde bereits 1922 unter Schutz gestellt. Höhenmeter um Höhenmeter strampeln wir größtenteils auf geschottertem Weg hinauf bis zur Hochfläche unterhalb der Löwenburg. Anschließend fahren wir links um den Lohrberg herum in Richtung Margarethenhöhe. Beim Aussichtspunkt 3-Seen-Blick unterhalb des Lohrbergs sollte man unbedingt einen Stopp einlegen. Von der Margarethenhöhe aus (am Wochenende viel Betrieb!) lohnt ein Abstecher zum Ölberg mit Traumsicht auf das Siebengebirge, den Rhein und Bonn.

Wer sich für die reine Kurzstrecke entscheidet, kommt auf asphaltiertem Weg den Hang zum Forsthaus Lohrberg (P4) hinunter und zum Milchhäuschen (P10), das zur Zeit noch saniert wird. Auf dem anschließenden Weg zum Drachenfels folgt ein spektakulärer Aussichtspunkt dem nächsten. Nach dem Blick auf den Petersberg mit der wehenden Deutschlandfahne haben wir das Postkartenmotiv von Schloss Drachenburg mit der Zahnradbahn und den Blick auf den steil aufragenden Drachenfels vor uns. Bei der Abzweigung zum ehemaligen Burghof müssen wir uns entscheiden, ob die Kraft (oder die Akkuladung) für den Abstecher zum Drachenfels ausreicht. An Schloss Drachenburg (P12), dem Weinhaus Winzerhäuschen und der Nibelungenhalle vorbei geht es bergab zurück ins Rheintal.

Fazit:
Eine kurzweilige Tour in der Siebengebirgslandschaft. E-Biker können die Höhepunkte perfekt genießen, die dem Mountainbike ist die Tour sportlich. Wer mehr frische Luft schnuppern möchte, kann die Runde (siehe Karte) problemlos ausdehnen.

Buchtipp:
traumtouren – E-Bike & Bike, Bände 1 bis 7, jeweils 15 Sonntagstouren mit Übersichtskarten, GPS-Daten, App-Anbindung, Einkehr- und Ausflugstipps. Die Kurzbeschreibung stammt aus Band 2 Rheinland Süd – Sonderausgabe 2022, und macht Lust auf die kürzeste Variante von drei Sonntagsrunden im Siebengebirge,  jeder Band 14,95 Euro, www.ideemediashop.de

 Start/Ziel: Bahnhof Königswinter
Länge (Variante kurz): 20.9 km
Dauer: 1 Std. 45 Min.
Höhenmeter: 719
Anspruch: mittel

Anfahrt/Parken: A 59/B 42 bis Ausfahrt Königswinter. Parken am Bahnhof.
Zug: Rhein-Erft-Express RE 8 und Rhein-Erft-Bahn RB 27 bis Bahnhof Königswinter.