Die Bewerbung der beiden Mayener Stadtteile ging dabei auf die Initiative des Alzheimer Ortsvorsteher Lothar Geisen zurück.
Das Modellvorhaben "Stadtdörfer" erarbeitet Wege, für siedlungsstrukturell getrennte und sozial eigenständige Ortsteile von kreisfreien Städten und großen kreisangehörigen Städten eine Förderkulisse zu eröffnen. Sollte die Mayener Bewerbung erfolgreich sein, wird das genaue Projektdesign auf Grund der strukturellen Gegebenheiten der beiden Stadtteile festgelegt.
Zum Hintergrund: Als "Stadtdörfer" werden Ortsteile von kreisfreien und großen kreisangehörigen Städten bezeichnet, die in der Regel einen dörflichen oder ländlichen Charakter haben. Sie sind mit der Stadt, zu der sie gehören, nicht baulich zusammengewachsen.
Da "Stadtdörfer" weder Zugang zu den Förderprogrammen der Dorferneuerung haben, noch in die Städtebauförderung passen, startete das Ministerium des Innern und für Sport im Jahr 2016 das Modellvorhaben mit acht Stadtdörfern in Landau in der Pfalz.
Ziel des Modellprojektes war es, vorhandene Stärken und Schwächen des jeweiligen (Stadt-)Dorfes zusammen mit den dort lebenden Menschen herauszuarbeiten sowie Leitlinien, Ziele, Lösungsansätze und konkrete Maßnahmen für das (Stadt-)Dorf zu entwickeln.
Stadtdörfer weisen im Vergleich zu den sonstigen Dorfstrukturen, welche über die Dorferneuerung Rheinland-Pfalz gefördert werden, besondere Herausforderungen auf. Für das Land als Fördermittelgeber ist dabei von besonderem Interesse, welche Potenziale und Herausforderungen es bei der Entwicklung von Dörfern gibt, die ihre dörflichen Strukturen und ihre Eigenständigkeit bewahren wollen, gleichzeitig aber auch Teil einer Stadt sind. Mit der Auseinandersetzung der Rolle des Stadtdorfes in der Gesamtstadt und der Vernetzung mit den anderen Ortsteilen der Stadt unterscheiden sich diese Entwicklungskonzepte von denen im Rahmen der Dorferneuerung.
Grundlage für jede Entwicklung ist daher ein Leitbild, das durch die Bürgerschaft des Stadtdorfes erarbeitet wird.
Das Modellvorhaben wird durch die Technische Universität Kaiserslautern wissenschaftlich begleitet.
(Pressemeldung der Stadt Mayen)