Das Klimaschutzministerium hat bereits zuständige Mitarbeiter mit der Probenentnahme beauftragt.

Das Hochwasser vom 14. und 15. Juli hat in Rheinland-Pfalz für ein katastrophales Ausmaß der Zerstörung gesorgt – insbesondere an der Ahr. Viele Menschen verloren ihr Leben, Häuser stürzten ein, die Infrastruktur ist vielerorts nicht mehr vorhanden. Darüber hinaus ist durch die Überschwemmung von Gewerbebetrieben und Kläranlagen auch eine erhebliche Belastung der Umwelt und der Gewässer entstanden. Mit dem gestarteten Sondermessprogramm möchte das Land Klarheit erhalten, in welchem Zustand sich die Ahr, aber auch die anderen vom Hochwasser betroffenen Flüsse zurzeit befinden. 

„Aufgrund der Schäden durch die verheerende Extremwetterkatastrophe müssen wir prüfen, inwieweit unsere Gewässer zum Beispiel mit Chemikalien von Industrie- und Gewerbeflächen oder Bakterien durch Abwassereinrichtungen belastet wurden. Wie stark die negativen Umwelteinflüsse tatsächlich sind, können nur Gewässerproben ermitteln. Daher bin ich froh, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SGD Nord mit Unterstützung des Landesamtes für Umwelt (LfU) und der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) die Gewässerüberwachung an der Ahr, Kyll, Prüm und Sauer mit einem Sondermessprogramm nach dem dramatischen Flutereignis wieder aufnehmen können. So leisten unsere Wasserbehörden einen zentralen Beitrag zum langfristigen Schutz unserer Bäche und Flüsse. Denn wir können nur Gegenmaßnahmen ergreifen, wenn wir wissen, welche Stoffe tatsächlich in unsere Gewässer gelangt sind“, sagt Klimaschutz- und Umweltministerin Anne Spiegel.

Ein Problem stellt noch immer der Ausfall sämtlicher Kläranlagen im Ahrtal dar, weshalb die Abwässer zurzeit noch ungeklärt in die Ahr fließen. „Es wird aber alles getan, um die Kläranlagen wieder in Betrieb zu nehmen – soweit das überhaupt möglich ist. Daneben ist auch der Einsatz mobiler Kläranlagen geplant. Wichtig ist, dass in der Kläranlage Untere Ahr in Sinzig wieder eine mechanische Reinigung stattfinden kann. Das wird im ersten Schritt für eine Verbesserung der Wasserqualität sorgen“, sagt SGD-Nord-Präsident Wolfgang Treis.

An Ahr, Kyll, Prüm und Sauer werden die Proben im Auftrag des Klimaschutzministeriums von Mitarbeitenden der SGD Nord genommen. Untersucht werden die Proben dann in den Laboren der SGD Nord (in Koblenz und Trier) und des LfU. Das auf einen längeren Zeitraum ausgelegte Messprogramm wird zudem durch Experten der BfG unterstützt.