Wie soll die neue Rheinallee in Boppard künftig aussehen? Um das herauszufinden, hat die Stadtverwaltung jetzt eine Musterfläche vor ihrem Gebäude in der Mainzer Straße 46 angelegt. Dort wird der Belag getestet, der später in der Rheinallee verlegt werden soll.
Natursteinpflaster in verschiedenen Varianten
Konkret soll ein Teil der Fläche mit einem Großsteinpflaster aus Naturstein neu verlegt werden. Dabei werden in kleineren Abschnitten unterschiedliche Materialzusammensetzungen, Verlegearten und die optische Wirkung verglichen. Ziel sei es, verschiedene Farbzusammensetzungen, Fugenbreiten, Reihenbreiten und Verlegearten zu testen. So wolle man eine „langlebige, wartungsfreundliche und gestalterisch passende Lösung" für die Rheinallee finden, teilt die Stadt mit.
Für die Teststrecke wurde zunächst ein Pflaster mit gesägter und gestrahlter Oberfläche gewählt. Seine helle Farbe soll die Wärmeaufnahme reduzieren und sommerlicher Überhitzung vorbeugen. Neben dem Pflaster sind in der neuen Rheinallee auch größere Bereiche mit einer offenen, wassergebundenen Decke geplant. Diese sind aber nicht Teil der Musterstrecke.
Widerstandsfähiger Granit mit geringem CO2-Fußabdruck
Getestet wird auf der Musterstrecke aktuell europäischer Granit beziehungsweise Granodiorit. Dieser zeichne sich durch Widerstandsfähigkeit, Langlebigkeit und natürliche Farbnuancen aus. Anders als Asphalt ermögliche ungebunden verlegtes Natursteinpflaster auch eine gewisse Wasserdurchlässigkeit. Zudem lasse sich der Belag bei späteren Baumaßnahmen wie Leitungsarbeiten aufnehmen und wiedereinsetzen.
Granodiorit sei widerstandsfähiger gegen Verkehr als Betonstein und weniger anfällig für Moos- und Algenbildung, so die Stadt. Zudem enthalte er keine schädlichen Stoffe, die die Umwelt belasten könnten. Die ungebundene Bauweise mit Natursteinpflaster habe außerdem einen geringen CO2-Fußabdruck.
Fugenfestigkeit entwickelt sich erst mit der Zeit
Durch ein enges Fugenbild und eine gerillte Seitenfläche des Pflasters soll eine enge Verzahnung gewährleistet werden. Diese soll in ihrer Endfestigkeit auch Hochwasser und Kehrmaschinen standhalten. Die Fugenfestigkeit entwickle sich aber erst mit der Zeit, da sich der kalkhaltige Feinanteil setzen und abbinden müsse. Währenddessen werde die Pflasterfläche regelmäßig von der Baufirma kontrolliert und bei Bedarf nachgebessert.
Im nächsten Schritt werde auch das Großsteinpflaster aus Naturstein verlegt und dann die Begeh- und Berollbarkeit getestet. Die Stadtverwaltung freue sich über die Beteiligung und Rückmeldungen der Bürger. „Ziel ist, das Projekt sorgfältig, nachhaltig und umweltbewusst umzusetzen", heißt es abschließend.