Nach dem torlosen Remis im Relegations-Hinspiel, bieten sich noch alle Möglichkeiten im Rückspeil am Dienstag.

Es ist fast wie früher. 20. Mai 2022: Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern. Aufstiegsspiel für die 2. Bundesliga des FCK gegen Dynamo Dresden. 48.000 Zuschauer sind da, es wären noch mehr, wenn zwischen den beiden „befreundeten Fanlagern“ nicht ein Puffer geschaffen worden wäre, indem einige tausend Karten nicht verkauft wurden.

Das war auch bitter nötig, denn nach dem mageren 0:0 entlud sich der ganze Frust der Fans und die rund 5000 Dresdner Anhänger wurden von den Lauterer Anhängern am Abmarsch gehindert. Das ist sehr freundlich ausgedrückt. Ein Riesenaufgebot an Polizei sicherte den „Betze“, das macht den oft beschriebenen völkerverständigenden Wert des Fußballs, hier zwischen Pfälzern und Sachsen, dann doch eher wieder fragwürdig.

Zurück zum Anfang. Auch die Autos vom Westerwald, vom Hunsrück und aus der Mayener Gegend waren wieder da, so wie früher als der FCK zum Establishment der Bundesliga gehörte, viermal Deutscher Meister wurde, zweimal Pokalsieger und so viel mehr.

Und doch wird der Unterschied klarer, wenn man tiefer hineinschauen kann. Das auf dem Platz und Drumherum, am Ende ist es doch nur Dritte Liga. Das ist nicht despektierlich angemerkt, es beschreibt nur dies: da wo Geld ist, kann man noch bessere Spieler kaufen, mehr Mitarbeiter beschäftigen, in allem professioneller und damit besser sein. Es ist das Prinzip Hoffnung, dass einen Verein wie den FCK trägt. „So etwas wie Aufstiegszauber nach den mageren letzten Jahren erleben zu dürfen, lässt sofort wieder die Träume reifen“, sagt ein FCK –Verantwortlicher. Die Träume von einst, die von Fritz Walter und Horst Eckel, von Hans-Peter Briegel und Stefan Kuntz und auch von der WM 2006 im Stadion auf dem Betze. Noch lebt dieser kleine Traum vom großen Fußball, so wie ihn die Pfalz verdient hätte und auch die Fans, die aus dem Norden des Landes nach Kaiserslautern strömen, immer dann wenn wieder etwas geschehen kann, was früher einmal an diesem magischen Ort Normalität war.

Am Dienstag in Dresden beginnt die Hoffnung mit einem 0:0. Hoffen wir, dass viel mehr daraus wird.