Unerwartete Vielfalt unter den Wächterfröschen
Die neu entdeckten Arten gehören zu zwei bislang bekannten Gruppen, der Limnonectes-palavanensis- und der Limnonectes-finchi-Gruppe. Zuvor ging man davon aus, dass auf Borneo lediglich zwei Arten dieser Wächterfrösche vorkommen. Doch genetische Analysen, gekoppelt mit Unterschieden im Rufverhalten und Aussehen, legten nahe, dass es sich um mindestens zehn unterschiedliche Arten handelt – acht davon wurden nun erstmals beschrieben.
Die Tiere leben in verschiedenen Regionen Borneos oder nutzen unterschiedliche Höhenlagen innerhalb eines Gebietes. Einige Arten kommen sogar gemeinsam an einem Ort vor.
Konsequenzen für Artenschutz
Bisher galten die Wächterfrösche als weitverbreitet und nicht gefährdet. Die Erkenntnis, dass einige der neu identifizierten Arten nur an wenigen oder einzelnen Fundorten vorkommen, führt jedoch zu einer Neubewertung ihres Gefährdungsstatus.
Einzigartiges Brutverhalten
Wächterfrösche zeichnen sich durch ein ungewöhnliches Fortpflanzungsverhalten aus: Statt im Wasser legen sie ihre Eier in feuchtem Laub ab. Das Männchen bewacht das Gelege, bis die Kaulquappen schlüpfen, auf seinen Rücken klettern und zu einem Tümpel getragen werden. Dort entwickeln sie sich zu Jungfröschen weiter – ein Verhalten, das unter asiatischen Fröschen einzigartig ist.