Bei der Landessportlerwahl 2023 in Rheinland-Pfalz, präsentiert in der Mewa-Arena von Mainz, glänzten die Gehörlosen-Tennisspieler aus Neuwied, während viele Top-Athleten der Veranstaltung fernblieben. Ricarda Funk und der Turnverein Dahn gehören zu den Siegern, doch die Abwesenheit vieler Erstplatzierten wirft Fragen über die Beziehung zwischen Athleten und dem Landessportbund auf.

Mainz |

Die Ergebnisse der Landessportlerwahl 2023 wurden heute vom Landessportbund Rheinland-Pfalz in der Mewa-Arena von Mainz 05 präsentiert.

Bei den Damen siegte zum wiederholten Male die für den KSV Bad Kreuznach im Kanuslalom startende Ricarda Funk vor der Speyerer Judokämpferin Lisa Marie Schweitzer. „Sportler des Jahres“ bei den Männern ist Trampolinspringer Fabian Vogel vom Männerturnverein Bad Kreuznach vor dem Mainzer Speerwerfer Julian Weber, dem Vierten der WM von Budapest.

Bei den Teams siegte der Turnverein Dahn mit seiner rhythmischen Sportgymnastik vor Urs Breitenberger und Cedric Kaufmann, den beiden Gehörlosen-Weltmeistern im Tennis, die für den Gehörlosensportverein Neuwied starten.

Eher schon deprimierend war, dass die drei Erstplatzierten bei den Damen der Veranstaltung fernblieben und bei den Männern der Zweit- und Drittplatzierte nicht nach Mainz gekommen war. Bedenklich ist das, zumal der Landessportbund ein starker und verlässlicher Partner der Athletinnen und Athleten ist.

Aus der Sicht des Sportes im Norden des Landes setzt sich die Talfahrt fort. Lediglich die großartigen Gehörlosen-Tennisspieler retten die Ehre und mit viel gutem Willen könnte man Ricarda Funk attestieren, dass sie im Kreis Ahrweiler geboren ist. Auch bei den Nachwuchssportlern und Trainern ist niemand aus der Großregion Koblenz dabei.