Lösung von Mietpreisstreitigkeiten: Neuwied führt erstmals qualifizierten Mietspiegel

Neuwied führt erstmals einen qualifizierten Mietspiegel ein, um Mietpreisstreitigkeiten zwischen Vermietern und Mietern möglichst einvernehmlich zu lösen.

Wenn der Stadtrat am Donnerstag, den 27. April, zustimmt, tritt der Mietspiegel in Kraft. Die Stadt wurde durch das Mietspiegelreformgesetz von 2022 dazu verpflichtet, einen Mietspiegel nach den gesetzlichen Bestimmungen zu entwickeln.

Ein Arbeitskreis aus Interessenvertretern von Vermietern, Mietern und lokalen Wohnungsmarktexperten hat das Projekt vorbereitet und mehrere Treffen abgehalten. Der Mietspiegel wurde nach anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen und einer umfangreichen Erhebung der örtlichen Mieten entwickelt.

Nach der Zustimmung durch den Stadtrat wird der Mietspiegel auf der Homepage der Stadtverwaltung veröffentlicht und gedruckte Exemplare werden im Bürgerbüro erhältlich sein. Außerdem ist ein Online-Mietpreis-Rechner als weitere Dienstleistung auf der Homepage vorgesehen. Der Mietspiegel muss alle zwei Jahre angepasst werden, und die Verwaltung beauftragt dafür ein externes Institut.

 Ein Mietspiegel ist eine Übersicht über die ortsüblichen Mieten für vergleichbare Wohnungen innerhalb einer bestimmten Region. Er soll Vermietern und Mietern als Orientierungshilfe dienen und bei der Festlegung von angemessenen Mieten helfen. In der Regel werden für die Erstellung eines Mietspiegels statistische Daten erhoben und ausgewertet, wie beispielsweise die Mieten von Bestandswohnungen oder die Anzahl der Wohnungsangebote. Ein qualifizierter Mietspiegel wird nach anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen erstellt und vom zuständigen Gemeinderat oder einer anderen offiziellen Stelle anerkannt. Die Verwendung eines qualifizierten Mietspiegels kann dazu beitragen, Konflikte zwischen Mietern und Vermietern zu vermeiden und eine möglichst einvernehmliche Regelung der Mietpreise zu fördern.