Die Künstlerin lebt in Rhens und ihre Galerie ist seit Oktober 2020 im Zentrum von Boppard.

Lucia Hinz, 64, sie lebt in Rhens und ihre Galerie ist seit Oktober 2020 im Zentrum von Boppard. Im Herzen des Weltkulturerbes lebt die Malerin, die, wie könnte es anders sein für eine geborene Brasilianerin, mit ihren Bildern und Plastiken Farbe in die Welt hinein zaubert. Inmitten der Pandemie hat sie Schaufensterpuppen bunt gestaltet, sie vor die Tür ihrer Galerie in der Bopparder Oberstraße gestellt, und so ein wenig die Tristesse von Corona zurückgedrängt.

In Caico, im Nordosten Brasiliens wurde sie geboren, sie lebte in Rio de Janeiro und Sao Paulo, um 1989 nach Deutschland zu kommen. Sie lebte in München und Aachen und dann ab 1996 in Belgien. Das kleine Land wird wichtig für ihr Leben und ihre Kunst. Heute ist für sie und Ehemann Rüdiger Hinz, Rhens der Mittelpunkt ihres Lebens, von wo aus sie wie ein magisches Dreieck zwischen Brasilien, Belgien und dem Mittelrhein schwebt. Der Rhein sei inspirierend, sagt sie. Seine Formen spiegeln sich wider in ihrer Kunst von Licht, Farben und Formen.

Wo sie Kunst studiert hat? „Ich habe in Rio und Verviers nicht sehr lange studiert. Es muss eher die Mischung aus Talent und Hingabe sein. In jedem Falle ist es unbändige Liebe für die Kunst“, erzählt sie. Dass ihre Bopparder Galerie bald aus den Fängen der Pandemie hinausgerät, dass es sich wirtschaftlich trägt, das wünscht sie. Ihre Kunst ausstellen möchte sie, so wie sie es ein Leben lang in vielen Ländern getan hat. Den Menschen ihre Farbenpracht nahebringen, die in der Darstellung auch ihr Ausdruck von Freiheit ist, das ist ihr Ziel. Und bei aller Notwendigkeit, dass Kunst nie eine brotlose sein sollte, sucht Lucia Hinz immer auch die Verbindung zu sozialem Tun. „Wenn ich mit meinen Arbeiten auch Menschen helfen kann, dann ist mir das ein großes Anliegen“, sagt sie.

Ein Teil der Bundesgartenschau 2029 am Mittelrhein möchte sie werden. Mehr als nur ein Farbklecks. „Ich träume von einem bunten Schiff, dass lange vor der BUGA, von Künstlern gestaltet, auch von mir, für dieses Ereignis wirbt. Es müsste jeden Tag den Strom befahren, von Mainz bis nach Köln, um auf die Besonderheit dieses Ereignisses hinzuweisen“, schwärmt sie. Und auch der Hinweis müsste dazu gehören, dass diese Region ihre ganze Schönheit auch von der Arbeit derer erfährt, die auf beiden Seiten des Rheins ihre Kunst leben. Das ist ihre Vision und es ist ein durchaus pragmatischer Ansatz, im Sinne der Wahrnehmung der BUGA.

Pele, den großen brasilianischen Fußballer lernte sie kennen und Franz Beckenbauer schätzt sie. Er sei auch etwas ganz Großes. Gemalt hat sie Pele und den Kaiser noch nicht.  Dabei wären sie ein Inbegriff für ihre Art der Deutung ihrer Kunst, Menschen zu bewegen.

Sie scheint ihren Platz gefunden zu haben. Am Rhein, am Strom der Deutschen. Wo sonst, wird man in Rhens oder Boppard sagen. Wo sonst, wenn nicht da, wo das Land am schönsten ist.

Mehr Informationen: GALERIE LÚCIA HINZ, Oberstrasse 13, 56154 Boppard (www@galerie-LH.de).