Mehr als zwei Stunden schauspielerische Extraklasse auf der Bühne forderten das Publikum zu minutenlangem Beifall, Standing Ovations, Jubelstürmen heraus. Inszeniert von Intendant Alexander May, es war seine erste bei den diesjährigen Festspielen, war es ein wahrer Hochgenuss. „Ein wenig nervös bin ich schon, aber ich vertraue darauf, dass wir den beiden bisherigen Premieren mit „Peterchens Mondfahrt“ und „Der Vorname“ (Im Arresthaus) heute auf der Burg einen dritten Höhepunkt folgen lassen“, meinte der Intendant vor der Premiere.
Alexander May sollte recht haben. Was die Schauspieler Michael Ophelders, Thorsten Hamer und Alexandra Marinescu auf die Bühne zauberten, wie sie diese umwerfend komische Komödie über die inzwischen gealterten ehemaligen Starkomiker interpretierten, es war brillant, vergnüglich und hinterließ einen für lange Zeit unvergesslichen Abend. Einst hatten die großen amerikanischen Darsteller Walter Matthaus und Jack Lemmon das Stück zu einem Bühnen- und Fernseherlebnis gemacht. Jetzt ist „Sonny Boys“ in Mayen zu einem grandiosen Bühnenereignis geworden, das die Lachmuskeln strapaziert und zugleich für ein Stück Besinnlichkeit sorgt. Mittendrin mit Thorsten Hamer, der schon als Sumsemann in „Peterchens Mondfahrt“ begeisterte, was den bei der Premiere anwesenden Weltstar Mario Adorf zu der Anmerkung verführte, dieser Mayener Sumsemann sei besser als der, den er 1955 im Münchner Schauspielhaus gespielt habe.
Für Stücke wie „Sonny Boys“ sind so großartige Festivals wie die Mayener Burgfestspiele gemacht. Den Menschen ein Stück Unbeschwertheit liefern, das kann Theater sein. Und wenn es mit so großartigen Schauspielern und einem so exzellenten Regisseur geschieht, der den Burgfestspielen auch ein hervorragender Intendant ist, dann ist Theater unvergleichlich. Auch Peter Nüesch, der unvergessene Intendant vergangener Burgfestspielzeiten in Mayen, war ein begeisterter Zuschauer eines Abends, der über einige Zeit unvergessen bleiben wird.