Anfang Dezember war ein Schiff in das Tor der Schleuse gefahren und hatte es stark beschädigt. Es musste komplett ersetzt werden. Rund 70 festsitzende Schiffe wurden behelfsmäßig durch die Schleuse befördert. Experten hatten zunächst damit gerechnet, dass erst Ende März wieder ein regulärer Betrieb möglich sein würde.
Wissing kam zur Wiedereröffnung
Als erstes Schiff hat am Samstag die MS Mainz mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) an Bord die Schleuse passiert. Wissing gab die Schleuse dann auch offiziell wieder für den Verkehr frei. «Die Havarie hat uns einmal mehr vor Augen geführt, dass Flüsse Lebensadern sind - womit unsere Experten definitiv Lebensretterqualitäten bewiesen haben», sagte Wissing laut dpa einer Mitteilung zufolge. «Denn dem Team ist nicht nur das Weihnachtswunder gelungen, alle Schiffe und die Menschen an Bord vor Heiligabend per Notschleusung sicher durch die havarierte Schleuse zu bringen», betonte der Minister, «sie konnten das kaputte Technikwunder auch in Rekordzeit wieder instand setzen.»
Nach dem Unfall herrschte wochenlang Stillstand auf der Mosel. Warum der Schiffsführer fast ungebremst in das Tor fuhr, ist noch unklar. Die beiden Torflügel wurden aus der Verankerung gerissen, die Antriebszylinder beschädigt. Auf absehbare Zeit ging erst mal gar nichts mehr.
Notschleusungen kurz vor Weihnachten
Kurz vor Weihnachten, nachdem das alte Tor entfernt wurde, begannen die Notschleusungen. Pro Tag konnten etwa fünf bis sechs Schiffe geschleust werden, mehr ging nicht. Am 27. Dezember waren dann alle durch.
Nach dem Jahreswechsel begannen die Reparaturen am Schleusentor, parallel dazu wurde der Transport des 80 Tonnen schweren Ersatztors organisiert. Mitte Januar kamen die beiden neuen Torflügel in Müden an und wurden montiert.