In einem hart umkämpften 11. Spieltag der Rheinlandliga siegte Ahrweiler BC spät gegen SG Malberg, während TuS Immendorf mit einem klaren 5:0 gegen SG Schneifel triumphierte. Die Partie zwischen SG Vordereifel und VfB Linz sorgte für hitzige Szenen mit drei roten Karten.

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SG Malberg - Ahrweiler BC: 0:2 (0:0)

Vor 150 Zuschauer in Malberg besiegten die Ahrstädter die abstiegsbedrohten Westerwälder durch zwei Tore in der Schlussphase 0:2.

Es war ein Spiel ohne viele Torchancen und so wunderte es niemanden so recht, dass es nach achtzig Minuten immer noch 0:0 stand.

Dann aber knackte der ABC den Malberger Riegel. Nach einem schönen Spielzug kam der Ball zu Lukas Harden, der die Gäste von der Ahr in Führung brachte. Malberg machte auf, hatte Chancen zum Ausgleich. In der Nachspielzeit machte Ahrweilers Goalgetter Almir Porca alles klar.

Einen Konter über Tobias Reuter veredelte der Deutsch-Bosnier zum 0:2 für den ABC (90.+3).

Trotz des Sieges war Ahrweilers Trainer Julian Feit nicht zufrieden. "Wir waren sehr fehlerhaft heute. Ein zerfahrenes Spiel gegen einen tief stehenden Gegner. Wir haben nur sehr wenig zugelassen, das ist das positive und die drei Punkte natürlich."

TuS Immendorf - SG Schneifel: 5:0 (3:0)

Der Aufwärtstrend des TuS Immendorf hält weiter an. Nach dem Husarenstück gegen Cosmos und dem Einzug ins Pokalachtelfinale besiegte man die SG Schneifel deutlich mit 5:0 (3:0).

"Unter dem Strich ein hochverdienter Sieg für uns, auch in der Höhe." freute sich Torben Kühl-Decker über den vierten Saisonsieg und den Sprung auf Platz 11. Robin Reichert hatte den TuS schon nach vier Minuten 1:0 in Führung gebracht, Marvin Weber (14.) und wiederum Reichert (38.) stellten bis zur Halbzeit auf 3:0. Natürlich wirkte sich auch der Platzverweis für Schneifels Verteidiger Udo Backes nach zwanzig Minuten positiv für den TuS aus.

Kaum hatte Schiedsrichter Patrick Heim die zweite Halbzeit angepfiffen, da klingelte es zum vierten Mal im Tor der SG Schneifel. Torwart Nico Lautwein mit einem Fauxpas, der zum 4:0 führte. Jan Bruker (73.) stellte in der 73. Minute das 5:0 Endergebnis her.

"Ein großes Kompliment an meine Mannschaft zu einer über neunzig Minuten tollen Vorstellung. Gegen und mit dem Ball war das eine starke Leistung, die uns für die kommenden Aufgaben viel Auftrieb geben wird." lobte Kühl-Decker seine Jungs nach dem höchsten Sieg seit fast zwei Jahren.

FV Hunsrückhöhe Morbach - FC Cosmos Koblenz: 0:2 (0:1)

Nach dem 2:0 Auswärtssieg bei den stark eingeschätzten Morbachern hat der FC Cosmos die vorderen Ränge weiter im Visier.

Eine aus Morbacher Sicht unglückliche Niederlage, hatte man doch beim Stande von 0:0 durch Noah Lorenz einen Elfmeter verschossen. Was sich rächten sollte. Vor knapp 250 Zuschauern brachte Ronaldo Kröber seine Farben in der 37. Minute in Führung. Bundesliga-Schiedsrichterin Naemie Breier hatte vor allem in der zweiten Halbzeit alle Hände voll zu tun, verteilte insgesamt neun Gelbe Karten.

Als Tufan Kelleci in der 69. Minute das 0:2 für die Cosmonauten erzielte, war das Spiel zu Gunsten der Gäste gelaufen. "Wir waren ebenbürtig, aber Cosmos abgezockter." trauerte Morbachs Trainer Philipp Frank den aus seiner Sicht verlorenen Punkte hinterher.

SV Rot-Weiß Wittlich - SG 99 Andernach: 4:2 (3:1)

Trotz einer guten Leistung hat die SG Andernach beim Tabellenführer Wittlich eine 2:4 Niederlage hinnehmen müssen. "Wir waren ebenbürtig, es ist eine bittere Niederlage für uns", so Andernachs Trainer Kim Kossmann nach der Partie vor 180 Zuschauern.

Andernach ging nach acht Minuten in Führung. Nils Wambach mit dem 0:1, bereits sein zehnter Saisontreffer. Dann aber drehten die Wittlicher innerhalb von zehn Minuten die Partie. Jonas Ercan (28.), Gabriel Harig (30.) und wiederum Ercan (37.) machten aus dem 0:1 ein 3:1.

Wambach brachte die Bäckerjungen in der 73. Minute noch einmal heran. Nur noch 3:2 und noch fast zwanzig Minuten zu spielen. Kossmann: "Wir haben guten Fußball gespielt, kriegen ein angebliches Abseitstor nicht anerkannt und hatten nach Nils' Tor einige Chancen zum ausgleichen." Kurz vor Schluss wurden die Gäste ausgekontert. Ercan's drittes Tor des Tages war die Entscheidung in einem Spitzenspiel, das hielt, was es versprach. Wenn auch zum Leidwesen der Andernacher mit dem falschen Ergebnis.

SG Vordereifel Müllenbach - VfB Linz: 3:1 (3:0)

Ein "farbenfrohes" Spiel sahen die 250 Zuschauer in Laubach. Vier Tore. Viele Nickligkeiten, drei Rote Karten und eine zehnminütige Unterbrechung nach einer Roten Karte. 

Doch der Reihe nach. Die Gastgeber kamen gut in die Partie und diktierten klar die erste Halbzeit. Lukas Mey (16.) brachte die SGV in Führung, nur vier Minuten später erhöhte Julian Schmitz auf 2:0. Bei beiden Toren sah Gästekeeper Clemens Mohning nicht gut aus. Lukas Mey mit seinem zweiten Tor des Tages zum 3:0 nach dreißig Minuten. "3:0 ist gut, aber da hätten wir noch höher führen müssen." so Vordereifel Trainer Tobias Jakobs. 

Der VfB, fußballerisch eine starke Mannschaft, denen allerdings die Vollstreckerqualitäten an diesem Tag fehlten. "Sie spielen vielleicht den technisch schönsten Fußball der Liga." lobte Jakobs die Mannschaft vom Linzer Kaiserberg.

Fünf Minuten nach der Halbzeitpause trafen die Schwarz-Weißen vom Rhein doch ins Schwarze. Linus Tücke mit dem Anschlusstreffer zum 3:1 (50.).

Fortan entwickelte sich eine wilde Partie, in der Schiedsrichter Dr. Marc Schiry immer mehr in den Fokus rückte. Nach einem Zweikampf zeigte Schiry dem Linzer Niklas Klein die Rote Karte wegen Nachtretens, es folgte eine Rudelbildung.  Schiry wandte die neue "Stop" Regel an, zitierte die beiden Kapitäne zu sich und unterbrach die Partie für zehn Minuten. Nachdem das Spiel fortgesetzt werden konnte, war es ein "seltsames Spiel" so Jakobs.

Der Spielfluss war dahin, es kamen noch zwei unerfreuliche Highlights. Erst sah Mey wegen eines Kopfstoßes die Rote Karte (75.), zwei Minuten vor Schluss musste mit dem eingewechselten Finn Schlebach (88.) der zweite Linzer Akteur nach einer Notbremse vom Feld. "Die Unterbrechung hat dem Spiel nicht gutgetan. Wenn da 22 Jungs bei fünf Grad und Nieselregen zehn Minuten lang auf dem Platz auskühlen ist das wohl regelkonform, aber den Spielern nicht zuträglich." so Jakobs.

SG 2000 Mülheim-Kärlich - SG Westerburg: 1:1 (0:1)

"Es ist eine gefühlte Niederlage für uns." fasste Mülheims Trainer Nenad Lazarevic das 1:1 zwischen dem Tabellenzweiten und Aufsteiger SG Westerburg kurz und knapp zusammen. Chancen um Chancen vergab die SG 2000. Dreimal half das Aluminium den Gästen und da war mit dem Westerburger Keeper Niklas Leukel ein Teufelskerl im Tor, der Chance um Chance der Mülheimer zunichtemachte.

Lazarevic begann mit der gleichen Elf, die vier Tage zuvor im Pokal gegen TuS Koblenz auflief. Von Kräfteverlust war nichts zu sehen, wahrscheinlich aber fehlte bei dem ein oder anderen Torabschluss das letzte bisschen Zielstrebigkeit. 

Trotz drückender Überlegenheit der Heimmannschaft gingen die Westerburger in Führung. Anton Ebers mit dem 0:1 für den Aufsteiger.

Auch im zweiten Durchgang sahen die 120 Zuschauer ein Spiel in eine Richtung. Fast eine Richtung. Denn um ein Haar hätten die Gäste aus einem der wenigen Vorstöße das 0:2 gemacht, als Tobias Schnabel nur die Latte des Mülheimer Tores traf (53.). In der 66. Minute fiel dann doch der überfällige Ausgleichtreffer. Pascal Steinmetz netzte volley zum 1:1 ein. Wieder Steinmetz sowie zweimal Paul Heuser hatten den Siegtreffer auf dem Fuß,  scheiterten am großartigen Leukel. Und während nach dem Schlusspfiff die Westerburger den Punkt wie einen Sieg feierten, schlichen die Mülheimer mit gesenktem Kopf vom Feld. 

Die weiteren Begegnungen am 11. Spieltag:
  • SG Hochwald - TuS Mosella Schweich: 3:1
  • TuS Kirchberg - FSV Trier-Tarforst: 3:2
  • FC Bitburg - VfB Wissen: 3:0