Der Stadtteil Niederbieber von Neuwied steht auf geschichtsträchtigem Boden. Um auf das römische Erbe aufmerksam zu machen wurde nun der Ort geehrt, an dem das Südtor zu dem mächtigen Kastell führte.

Neuwied |

Es ist geschichtsträchtiger Boden, auf dem der Neuwieder Stadtteil Niederbieber entstand. Und vermutlich würde kaum jemand Notiz davon nehmen, dass hier unter der heutigen Bebauung Reste eines der größten Kastelle des obergermanischen Limes verborgen sind.

 

Daher macht die Stadt immer wieder auf das reichhaltige römische Erbe aufmerksam. So wie jetzt mit der Gestaltung des Standortes, wo vor fast 2.000 Jahren das Südtor in das mächtige Kastell führte. Vergangenen Freitag war Einweihung. 

Die gesamte Kastellanlage erstreckt sich auf das Gelände zwischen dem alten und dem neuen Friedhof. Das Südtor stand an der heutigen Straße „Im Römerkastell“ nahe der Einmündung zur „Ringmauer“. Hier hat das Stadtbauamt mit finanzieller Unterstützung durch den Verein Niederbieberer Bürger (VNB) und den Ortsbeirat Geschichte wieder ein stückweit erlebbar gemacht.

                                                                         

Oberbürgermeister Jan Einig dankte für die „großzügige Unterstützung durch den VNB und den Ortsbeirat“ und zeigte sich erfreut, „dass nach Maßnahmen wie der Visualisierung des Nordtores und dem Nachbau der Grundmauern einer Badeanlage ein weiteres Element geschaffen wurde, um das bedeutsame Kastell in Niederbieber und seine außergewöhnliche Dimension greifbarer zu machen“. Wofür unterm Strich rund 40.000 Euro investiert wurden. 

Im Einzelnen wurde das Südtor bis zu einer Höhe von etwa 70 Zentimetern aufgemauert und der Grundriss eines angrenzenden Wachturms im Straßenbelag sichtbar gemacht. Auch die Nachbildung eines Abschnitts einer römischen Straße weist auf den archäologischen Schatz im Erdreich hin.