Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus haben auch in diesem Jahr der Förderverein Mahnmal Koblenz, die Christlich-Jüdische Gesellschaft für Brüderlichkeit und der Freundeskreis Koblenz-Petah-Tikva gemeinsam mit der Stadt Koblenz bei zentralen Feierlichkeiten gemeinsam an die damaligen Opfer erinnert.

Koblenz |

Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus haben auch in diesem Jahr der Förderverein Mahnmal Koblenz, die Christlich-Jüdische Gesellschaft für Brüderlichkeit und der Freundeskreis Koblenz-Petah-Tikva gemeinsam mit der Stadt Koblenz bei zentralen Feierlichkeiten gemeinsam an die damaligen Opfer erinnert.

Am Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus am Reichenspergerplatz verlas Oberbürgermeister David Langner die Namen einiger Opfer. Zudem brachten Schülerinnen und Schüler der Diesterweg-Schule und Hans-Zulliger-Schule die Biografien der Opfer sowie Rosen am Mahnmal an. Musikalisch wurde die Statio vom Solotrompeter Andreas Stickel untermalt.

In einer anschließenden Gedenkstunde mit christlich-jüdischem Gebet, an dem Vertreter der Jüdischen Kultusgemeinde sowie der evangelischen, katholischen und alt-katholischen Kirche teilnahmen, stand in der Citykirche am Jesuitenplatz ebenfalls das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus im Mittelpunkt. Neben einer Performance von Schülerinnen sowie Schülern des Bischöflichen Cusanus-Gymnasiums und musikalischen Darbietungen von Werner Höss am Klavier und Tekla Varga an der Querflöte sprachen Oberbürgermeister David Langner sowie der Vorsitzender des Fördervereins Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz, Dr. Jürgen Schumacher.

„Extremismus, Fanatismus, Toleranz und Hetze dürfen in der heutigen Zeit keinen Platz mehr finden. Lassen sie uns daran gemeinsam arbeiten“, machte Langner in seiner Ansprache deutlich, in der er den Bogen zur Gegenwart schlug. „Es ist wichtig, das Geschichtsbewusstsein der jungen Generation zu schärfen“, forderte unterdessen Dr. Jürgen Schumacher. Er stellte daher exemplarisch das Schicksal der Koblenzer Familie Hoevel vor, um auf die Ausstellung „‘Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.‘ – Vor 90 Jahren: Machtübernahme und frühe Opfer der Nazis in Koblenz“ hinzuweisen. Diese kann ab sofort in der Citykirche besucht werden. Sie setzt sich mit regionalen Biografien auseinander und porträtiert 24 Menschen aus Koblenz und Umgebung, die zu Opfern der systematischen Verfolgung durch das nationalsozialistische Regime wurden.

Zudem haben Studierende der Computervisualistik der Universität Koblenz unter der Leitung von Dr. Markus Lohoff in einer Kooperation zwischen dem Kultur- und Schulverwaltungsamt im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“, der Citykirche Koblenz und dem Arbeitsbereich Digitale Medien am Institut für Kunstwissenschaft der Universität eine Installation mit den Namen deportierter Kinder und Jugendlicher erarbeitet. Da sich deren erlebtes Leid der Vorstellungskraft sowie einer bildlichen Darstellung entziehen, werden die Namen in eine abstrakte Bild- und Geräuschkulisse eingebettet.

Beide Ausstellungen können bis Freitag, 10. Februar, täglich in der Citykirche in der Zeit von 8 bis 17 Uhr (mit Ausnahme der Gottesdienstzeiten von 11.30 bis 13 Uhr) besucht werden.