Im Interview mit aktuell4u.de skizziert der 45-jährige Landratskandidat seine Ideen für Mayen-Koblenz, warum ihn die Aufgabe Landrat zu werden reizt und welche berufliche und politische Erfahrung er in die Waagschale werfen kann. Neben dem Kandidaten von Grünen/CDU und dem SPD-Kandidaten ist der FREIE WÄHLER nun der dritte Kandidat zur Landratswahl. Bereits seit 1999 ist Christian Altmaier in der Kommunalpolitik aktiv und somit seit 25 Jahren Stadtrat in seiner Heimatstadt Koblenz. Hierdurch kennt er auch den Landkreis Mayen-Koblenz gut.

Mayen-Koblenz |

Sie kandidieren als Landrat im Kreis Mayen-Koblenz. Sie sind 45 Jahre alt, wie ist ihr beruflicher Werdegang?

Nach meinem Abitur startete ich eine Lehre als Bankkaufmann bei der Koblenzer Volksbank eG (heute VR-Bank RheinAhrEifel) und arbeitete später fünf Jahre für die Deutsche Bank in Andernach. Seit 2010 bin ich bei der Debeka tätig, mit einem Servicebüro in Bendorf. Seit 2021 mache ich meine politische Leidenschaft zum Beruf als Geschäftsführer der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion in Mainz, wo ich neben Personal- und Finanzverantwortung auch politische Initiativen betreue. Hierdurch konnte ich meine Verbindungen in die Landespolitik ausbauen und verspreche mir durch den direkten Draht den einen oder anderen leichteren Weg in der Anbahnung bzw. Umsetzung meiner Ziele für den Landkreis Mayen-Koblenz. Diese Erfahrungen stärken meine Verbindung zu den Menschen der Region, ein entscheidender Faktor für meine Kandidatur als Landrat in Mayen-Koblenz.

Ihre Hobbys?

Mit Leidenschaft bin ich Genussmensch. Der Wein der Region, der Riesling von der Terrassenmosel und vom Mittelrhein, das Kochen für Freunde und Familie, die gemeinsame Zeit bei gutem Essen, hier sammele ich Kraft. Zum Ausgleich im stressigen Beruf, bin ich gerne auch sportlich aktiv: Stehpaddeln, Skifahren, Fitness und bin ganz oft mit dem Fahrrad an Mosel und Rhein unterwegs. Außerdem bin ich im Ehrenamt verwurzelt, neben dem politischen Ehrenamt als Stadtrat. So engagiere mich zum Beispiel bei den Museumsfreunden und gehe gerne ins Theater oder zu so großartigen Kultur-Events wie den Kunsttagen Winningen oder den Burgfestspielen Mayen, auf die ich mich heute schon freue.

Welche politischen Werte sind Ihnen wichtig und wie wollen Sie diese in Ihrem Leben und Ihrer politischen Tätigkeit umsetzen?

Dank meiner Eltern habe ich gelernt, jeden Menschen respektvoll zu behandeln, unabhängig von Herkunft oder Beruf. Dieses Fundament prägt meine Überzeugung, ein Teamplayer zu sein und aktiv mit anderen zusammenzuarbeiten. Ich glaube fest daran, dass Politik und insbesondere das Amt des Landrats glaubwürdig sein müssen. Das bedeutet für mich, das Gespräch zu suchen, zuzuhören und durch Taten zu überzeugen – denn "Machen ist krasser als wollen". Sollten mir die Bürger in Mayen-Koblenz ihr Vertrauen schenken, werde ich als Landrat eine transparente Politik verfolgen. Ich plane, Entscheidungen im Kreistag eng mit den Bürgern zu diskutieren und regelmäßige Bürgersprechstunden in den Verbandsgemeinden anzubieten, um von Beginn an engen Kontakt zu halten.Seit 1999 ist es mein Ziel, „Leben in Beschlussvorlagen“ zu bringen. Dies möchte ich auch im Kreishaus vorleben und zusammen mit den Mitarbeitern für einen bürgernahen und serviceorientierten Verwaltungsablauf sorgen. Die Digitalisierung wird dabei eine Schlüsselrolle spielen, um die Kreisverwaltung effizienter und zugänglicher für die Menschen zu machen.

Haben Sie politisch oder privat Vorbilder, wer hat Sie inspiriert?

Mein großes Vorbild ist Helmut Schmidt. Wegen ihm bin ich damals in die SPD eingetreten. Er war ein Politiker, der angepackt hat - so etwa bei der Sturmflut in Hamburg - und in Krisenzeiten einen kühlen Kopf bewahrte. Auch bei Gegenwind stand er für seine Überzeugungen ein. Deshalb hatte ich auch den Mut für den Erhalt des Oberlandesgericht Koblenz zu kämpfen, auch wenn ich dabei in der SPD angeeckt bin, sicherlich auch wegen meiner Rücktrittsforderung an Kurt Beck 2011. Helmut Schmidt war auch ein Mensch frei von Ideologie und ohne Standesdünkel. Es war mir eine große Ehre, ihn tatsächlich einmal privat für einige Minuten gesprochen zu haben. Das bewegt mich bis heute.

Weitere Vorbilder sind meine Eltern. Was sie mir und meiner Schwester ermöglicht haben und wie sie uns – bis auf den heutigen Tag – bei allem was wir machen unterstützen, macht mich dankbar. Sie sind für mich die wichtigsten Menschen im Leben.

Ehrenamtliches Engagement ist wesentlich für Sie, wo sind Sie aktiv?

Durch meine engen Verbindungen zur Kulturfabrik, habe ich mich viele Jahre für das Jugendtheater auf und hinter der Bühne engagiert und bin nun schon lange Zeit im Vorstand der Museumsfreunde. Hier habe ich mich auch für die Sammlung der Künstlerin Jacqueline Diffring eingesetzt, die mittlerweile im Mittelrhein-Museum ihre Heimat gefunden hat. Das Engagement im Ehrenamt, seit fast 30 Jahren in der Politik, hat mich geprägt und bereichert. Nur mit einem starken Ehrenamt stärken wir auch den Zusammenhalt der Gesellschaft. Insofern steht für mich auch die Unterstützung und Förderung des Ehrenamts politisch auf der Agenda ganz weit oben. Ganz gleich ob Freiwillige Feuerwehr, Sportverein oder soziales Engagement, wie etwa auch in Tierheimen.

Sie bringen viel Erfahrung aus Beruf und Politik mit. Wie wollen Sie sich in der knappen Zeit auch kreisweit bekannter machen?

Als Koblenzer, der neu in die Kreispolitik eintritt, bringe ich 25 Jahre Erfahrung aus der Kommunalpolitik mit. Sollten mir die Wähler das Vertrauen schenken, kann ich sofort beginnen, ohne mich lange einarbeiten zu müssen. Ich respektiere das Amt und die Aufgaben, die ich durch meine kommunikative Art und Teamarbeit als Vertriebsprofi bewältigen kann. Ich kenne den Kreis Mayen-Koblenz gut, habe starke Verbindungen zu lokalen Führungskräften wie Oberbürgermeister Christian Greiner aus Andernach und Bürgermeisterin Kathrin Laymann von der Verbandsgemeinde Rhein-Mosel. Als Kandidat ohne Kreistags-Vorgeschichte ist es mir möglich, mit allen Fraktionen zusammenzuarbeiten und ein Landrat für alle Bürger von Mayen-Koblenz zu sein.In den nächsten Wochen werde ich unterwegs sein, das Gespräch mit den Bürgern suchen und sie von mir überzeugen. Natürlich wird zudem über „SocialMedia“ ein digitaler Wahlkampf geführt.

Welche Reaktionen haben Sie erhalten, nachdem Sie einstimmig als Kandidat für den Landrat in Mayen-Koblenz gewählt worden sind?

Es waren sehr viele positive Rückmeldungen, die mich erreicht haben. Gleich am Abend der Aufstellungsversammlung kamen die Mitglieder auf mich zu und gaben mir das beste Kompliment: „Du hast uns abgeholt, wir wollen dich als Landrat.“ Diese aufbauenden Worte kamen dann auch nach Bekanntwerden der Nominierung, viele wollen mich unterstützen. Deswegen wird es auch einen Unterstützerkreis geben, damit viele Menschen sagen können: Wir unterstützen Christian Altmaier als Kandidat für den Landrat im Kreis Mayen-Koblenz.

Welche Ziele setzen Sie sich als Landrat für Mayen-Koblenz?

Mir ist es ein Anliegen, dass wir als Landkreis wirtschaftlich stark bleiben. Es soll ein Landkreis sein, in dem die Menschen gut und gerne leben. Dazu zählt für mich eine gute Gesundheitsversorgung, gerade auch mit dem Klinikum in Mayen. Mayen-Koblenz ist so vielfältig, mit Rhein und Mosel, den wundervollen Landschaften in der Eifel, ein Juwel unter den Landkreisen in Rheinland-Pfalz. Ein Landkreis für ALLE, die hier leben und arbeiten wollen. Dazu zählt auch die Mobilität (ÖPNV) zu erhalten und gute Kitas und Schulen vorzuhalten.

Fragen: Burkhard Hau