Die Inflationsrate blieb im Juli unverändert. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems mitteilt, lagen die Verbraucherpreise im Juli 2024 um 2,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Juni 2024 hatte die Teuerungsrate ebenfalls plus 2,6 Prozent betragen.

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Veränderungen gegenüber Juli 2023

Die Energiepreise wirkten im Juli 2024 dämpfend auf die Teuerungsrate. Sie lagen um 0,8 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Sowohl die Kraftstoffpreise als auch die Preise für Haushaltsenergie waren niedriger als im Juli 2023 (minus 0,5 bzw. minus ein Prozent). Strom (minus 5,3 Prozent) sowie Heizöl (minus 3,1 Prozent; einschließlich Betriebskosten) wurden wesentlich günstiger angeboten. Die Gaspreise (einschließlich Betriebskosten) sanken binnen Jahresfrist um 0,9 Prozent, obwohl seit dem 1. April 2024 auf Gas wieder der normale Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent statt der ermäßigten sieben Prozent erhoben wird. Auch für Fernwärme gilt seit April wieder der normale Mehrwertsteuersatz, was den massiven Preisanstieg um 35,8 Prozent innerhalb eines Jahres aber nur teilweise erklärt.

Lebensmittelpreise steigen moderat

Die Nahrungsmittelpreise waren im Juli 2024 um 1,4 Prozent höher als im Vorjahresmonat; die Preissteigerungen fielen somit schwächer aus als die allgemeine Teuerung. Die Preise für Speisefette und -öle stiegen allerdings mit zweistelliger Rate (plus 15,2 Prozent); das ist unter anderem auf starke Preiserhöhungen bei Olivenöl infolge von Ernteausfällen in Südeuropa zurückzuführen (plus 45,9 Prozent). Auch für Butter mussten die Konsumentinnen und Konsumenten wesentlich tiefer in die Tasche greifen (plus 21,7 Prozent). Die Preise für „Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren“ stiegen ebenfalls kräftig (plus 6,7 Prozent), da Produkte aus Kakao wesentlich teurer wurden (z. B. Schokoladentafel: plus zwölf Prozent). Preissenkungen waren unter anderem bei „Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchten“ sowie Gemüse zu verzeichnen (minus 1,1 Prozent bzw. minus ein Prozent).

Kerninflationsrate über allgemeiner Teuerung

Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, lag im Juli 2024 weiterhin über der allgemeinen Teuerungsrate. Sie belief sich auf plus 3,1 Prozent nach plus drei Prozent im Juni.

Preisentwicklung bei Waren und Dienstleistungen

Deutliche Unterschiede gab es bei der Entwicklung der Preise für Waren und für Dienstleistungen: Während sich Waren innerhalb eines Jahres nur um 0,9 Prozent verteuerten, mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher für Dienstleistungen 4,4 Prozent mehr bezahlen.

Preissteigerungen in verschiedenen Bereichen

In zehn der zwölf Abteilungen des Verbraucherpreisindex war das Preisniveau im Juli 2024 höher als im Vorjahresmonat. Am stärksten stiegen die Preise für „Andere Waren und Dienstleistungen“ (plus 7,3 Prozent). Hier schlugen insbesondere kräftige Preiserhöhungen bei Kfz-Versicherungen sowie bei Dienstleistungen sozialer Einrichtungen zu Buche.

Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen verteuerten sich ebenfalls spürbar (plus 7,2 Prozent). Dabei dürfte der Wegfall der Mehrwertsteuersenkung im Gaststättenbereich eine Rolle spielen; für den Verzehr von Speisen in Gaststätten wird seit Januar 2024 wieder der volle Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent fällig statt der ermäßigten sieben Prozent.

Günstiger angeboten wurden Waren und Dienstleistungen aus der Abteilung „Post und Telekommunikation“ (minus 1,1 Prozent). In der Abteilung „Möbel, Leuchten, Geräte u.a. Haushaltszubehör“ war das Preisniveau ebenfalls niedriger als im Juli 2023 (minus 0,3 Prozent).

Veränderungen gegenüber Juni 2024

Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im Juli 2024 um 0,3 Prozent. In sieben Abteilungen war das Preisniveau höher als im Juni. Die kräftigsten Preissteigerungen gab es in der Abteilung „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“ (plus 1,5 Prozent). Um 1,2 Prozent erhöhten sich die Preise für „Andere Waren und Dienstleistungen“. An dritter Stelle folgte die Abteilung „Verkehr“ (plus 0,9 Prozent). In vier Abteilungen sank das Preisniveau. Am stärksten fiel der Rückgang saisonal bedingt bei Bekleidung und Schuhen aus (minus 2,8 Prozent). Unverändert blieben die Preise in der Abteilung „Bildungswesen“.