Veränderungen gegenüber April 2023
Die Energiepreise waren im April 2024 zwar höher als im Vorjahresmonat, der Anstieg fiel allerdings mit plus 1,9 Prozent schwächer aus als die allgemeine Teuerung. Für Haushaltsenergie mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher 1,6 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor. Besonders stark verteuerte sich Fernwärme (plus 37,1 Prozent). Die Preise für Gas (einschließlich Betriebskosten) lagen um 2,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass ab dem 1. April 2024 auf Fernwärme und Gas wieder der normale Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent fällig wurde. Von Oktober 2022 bis März 2024 war der Mehrwertsteuersatz als Reaktion auf die Energiepreissteigerungen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine vorübergehend auf sieben Prozent gesenkt worden. Preisrückgänge gab es bei Heizöl (minus 6,1 Prozent; einschließlich Betriebskosten) und Strom (minus 2,7 Prozent). Kraftstoffe waren 2,3 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.
Leichte Entspannung bei Nahrungsmitteln
Die Nahrungsmittelpreise erhöhten sich nur leicht um 0,5 Prozent und wirkten somit dämpfend auf die Teuerung. In einzelnen Teilbereichen zogen die Preise aber weiterhin kräftig an. Für „Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren“ mussten die Konsumentinnen und Konsumenten im April 2024 wesentlich tiefer in die Tasche greifen als im Vorjahresmonat (plus 7,9 Prozent). Zwar ließ der Preisdruck bei Zucker nach, jedoch stiegen die Preise für kakaohaltige Süßigkeiten spürbar, was mit Einbußen bei der Kakaoernte in den wichtigen Lieferländern in Westafrika zusammenhängt. So verteuerten sich „Riegel oder andere Erzeugnisse aus Schokolade“ um 12,1 Prozent und Schokoladentafeln um 9,6 Prozent. Bei Speisefetten und -ölen waren ebenfalls deutliche Preissteigerungen zu verzeichnen (plus 7,9 Prozent). Die Preise für Olivenöl stiegen mit plus 56 Prozent besonders stark, was auf Ernteausfälle in Südeuropa infolge von Trockenheit zurückzuführen sein dürfte. Gemüse wurde hingegen wesentlich günstiger angeboten als im April 2023 (minus 8,4 Prozent). Hierbei spielt allerdings ein statistischer Basiseffekt eine Rolle: Vor einem Jahr hatten die hohen Energiepreise bei einigen Gemüsesorten zu einer Verknappung des Angebots und starken Preissteigerungen geführt. Ausgehend von diesem außergewöhnlich hohen Vorjahresniveau verbilligten sich beispielsweise Tomaten um 39,1 Prozent. Die Preise für Molkereiprodukte und Eier sanken um 4,7 Prozent.
Kerninflationsrate und Dienstleistungspreise
Die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, die oft auch als Kerninflationsrate bezeichnet wird, war im April rückläufig. Sie belief sich auf plus drei Prozent. Im März hatte sie bei plus 3,4 Prozent gelegen.
In elf der zwölf Abteilungen des Verbraucherpreisindex war das Preisniveau im April 2024 höher als im Vorjahresmonat. Starke Preissteigerungen waren bei Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen zu verzeichnen (plus sieben Prozent). Dabei dürfte der Wegfall der Mehrwertsteuersenkung im Gaststättenbereich eine Rolle spielen; für den Verzehr von Speisen in Gaststätten wird seit Januar 2024 wieder der volle Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent statt der ermäßigten sieben Prozent fällig. Die Preise für „Andere Waren und Dienstleistungen“ erhöhten sich ebenfalls um sieben Prozent. Hier schlugen insbesondere kräftige Preissteigerungen bei Kfz-Versicherungen sowie bei Dienstleistungen sozialer Einrichtungen zu Buche. In der Abteilung „Post und Telekommunikation“ blieb das Preisniveau unverändert.
Veränderungen gegenüber März 2024
Gegenüber dem Vormonat stieg der Verbraucherpreisindex im April 2024 um 0,5 Prozent. In zehn der zwölf Abteilungen war das Preisniveau höher als im März 2024. Die stärksten Preissteigerungen gab es saisonal bedingt bei Bekleidung und Schuhen (plus 1,2 Prozent). Es folgte die Abteilung „Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe“ (plus 0,8 Prozent). In den Abteilungen „Alkoholische Getränke und Tabakwaren“ sowie „Verkehr“ stiegen die Preise jeweils um 0,6 Prozent. In der Abteilung Post und Telekommunikation sank das Preisniveau um 0,4 Prozent; im Bildungswesen blieben die Preise unverändert.