Die rheinland-pfälzischen Studierendenwerke haben sich in Gesprächen mit dem Wissenschaftsministerium intensiv ausgetauscht. Zwar ist aufgrund des digitalen Sommersemesters die Nachfrage nach Mensaessen und Wohnheimplätzen stark gesunken, nach genauer Prüfung der betriebswirtschaftlichen Daten ist jedoch deutlich geworden, dass gegenwärtig keine wirtschaftliche Schieflage der Studierendenwerke besteht. Gleichwohl gibt es die Herausforderung, die Einrichtungen künftig so aufzustellen, dass die Studierendenwerke auch bei einer möglicherweise schwächeren Nachfrage durch die Corona-Pandemie wirtschaftlich arbeiten können. Die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sind dazu mit dem Wissenschaftsministerium in einem engen Dialog.
„Die Studierendenwerke erfüllen heute wie morgen eine unverzichtbare Funktion, um ein erfolgreiches Studium zu ermöglichen und ein gutes soziales Umfeld am Campus zu schaffen. Wir setzen uns für starke Studierendenwerke ein, die ihre Aufgaben auch in Zukunft zuverlässig erfüllen. Dank der engagierten Arbeit der Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sowie der Mitarbeiterschaft haben die Studierendenwerke die Krise gut gemeistert und sehr flexibel auf sich kurzfristig ändernde Situationen reagiert. Wir müssen aber auch in die Zukunft schauen. Dabei ist klar: Das Land wird Vorsorge treffen, um die Studierendenwerke zu unterstützen“, so Denis Alt, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur.
„In den vergangenen Tagen haben wir gemeinsam mit dem Ministerium die aktuelle Lage der Studierendenwerke in Rheinland-Pfalz genau unter die Lupe genommen. Die Stammbelegschaften sind dank Kurzarbeitergeld derzeit sicher und unsere Dienstleistungen können im Rahmen der Corona-Bedingungen weiterhin angeboten werden. Klar ist aber auch, dass die Studierendenwerke in die Lage versetzt werden müssen, flexibel auf die Auswirkungen der Pandemie reagieren zu können und sich für eine veränderte Zukunft nach der Pandemie neu aufstellen müssen. Für die Zeit nach dem Auslaufen des Kurzarbeitergeldes erarbeiten wir gemeinsam mit dem Ministerium ein zukunftsfähiges Konzept für die Studierendenwerke, um mit sozialverträglichen Maßnahmen betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Der Übergang und die Umsetzung werden sicherlich auch finanzielle Kraftanstrengungen des Landes erfordern. Wir sind uns jedoch sicher, dass wir in weiteren konstruktiven Gesprächen eine gute Lösung finden werden“, ergänzt Andreas Schülke, Geschäftsführer des Studierendenwerks Vorderpfalz und Sprecher der rheinland-pfälzischen Studierendenwerke.
Erleichtert äußert sich auch die Gewerkschaft ver.di zu der sich abzeichnenden Entwicklung an den Studierendenwerken. Peter Schmitt, Landesfachbereichsleiter Bildung, Wissenschaft, Forschung erklärt: „Wir und damit auch die Personalvertretungen und besonders die Beschäftigten erhalten ein Stück Sicherheit zurück. Es habe sich wiederholt gezeigt, dass ein konstruktiver Dialog zwischen dem Wissenschaftsministerium und ver.di zur Beschäftigungssicherung beiträgt“.
Wissenschaftsminister Konrad Wolf lädt die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sowie die Vorsitzenden der Verwaltungsräte und der Personalvertretungen zu einem Gespräch am 17. August 2020 ins Mainzer Ministerium ein. Dann sollen weitere Maßnahmen beschlossen und erste Weichen für die Zukunft gestellt werden. Ziel ist es, ein zukunftsfähiges Konzept für die Studierendenwerke zu erarbeiten.