Es waren zwei starke Halbfinalbegegnungen im Bitburger Rheinland-Pokal. Am Ende setzten sich die beiden Gastgeber durch.

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Es waren zwei starke Halbfinalbegegnungen im Bitburger Rheinland-Pokal. Am Ende setzten sich die beiden Gastgeber durch.

Der FV Engers hatte die Sportfreunde Eisbachtal zu Gast. Die von den zuständigen Behörden genehmigten 500 Zuschauer im Stadion am Engerser Wasserturm sahen nach über fünf Monaten "Coronapause" keine hochklassige Partie, dafür aber einen echten Pokalkrimi. Lange war das Spiel ausgeglichen. Die FVE-Angreifer Enrico Köppen (13.) und Sören Klappert (14.) setzten erste Akzente. Doch im Verlauf der ersten Halbzeit kamen die Gäste immer besser ins Spiel. Besonders der überragende Julius Duchscherer sorgte für viel Gefahr und hatte Pech mit einem Lattentreffer (32.). 

Auch nach Wiederbeginn lebte die Partie von der Spannung mit Chancen auf beiden Seiten. Der Ex-Mayener Noel Schlesiger (47.) auf Seiten der Engerser, sowie der Eisbachtaler Moritz Hannappel (74.) vergaben die jeweils größten Chancen zur Führung. Die beiden fehlerfrei spielenden Torhüter Stefan Djordjevic (Engers) und Niklas Kremer (Eisbachtal) sorgten dafür, dass das Spiel in die Verlängerung musste. In der gelang Sören Klappert in der 96. Minute das Tor des Tages zum 1:0 für Engers. Zwei Minuten später wurde sein Bruder Lukas mit glatt Rot in die Kabine geschickt, er wird somit im Finale fehlen. "Wir haben uns einen Traum erfüllt. Es konnte nach so einer langen Pause spielerisch noch nicht alles rund laufen. Doch mit viel Herz haben wir es geschafft", freute sich FVE-Trainer Sascha Watzlawik über den Erfolg und fügte mit Blick auf den Endspielgegner Karbach hinzu: "Wer einen Regionalligisten aus dem Wettbewerb wirft, steht zurecht im Finale. Das wird ein heißer Tanz.".

Der findet am kommenden Samstag (22. August) auf dem Koblenzer Oberwerth statt. Anpfiff ist um 14.45 Uhr. Die ARD wird im Rahmen ihrer Berichterstattung zum "Finaltag der Amateure" das Spiel teilweise live übertragen.

Der Gegner für Engers kommt also aus dem Hunsrück. Mit 2:1 besiegte der FC Karbach die favorisierte TuS Rot-Weiß Koblenz. Die Schängelstädter hatten zwar etwas mehr Spielanteile, aber Karbach stand insgesamt als Team besser und konnte seine Chancen schließlich gekonnt verwerten. Die Tore fielen zum 1:0 für Karbach in der 19. Minute durch Lars Oster, Koblenz konnte in der 30. Minute durch Quentin Fouley zum 1:1 ausgleichen. Den Siegtreffer erzielte in der 55. Minute Karbachs Neuzugang Eric Peters. Die Rote Karte gegen den Koblenzer Quentin Fouley in der 66. Minute und ein unstrukturiertes Anrennen nach dem Rückstand ärgerten RW-Coach Heiner Backhaus: "Ich war noch nie in einem Finale und wir haben eine große Chance verpasst".

Passend zum 100. Jubiläumsjahr des Vereins hat damit das Team des FC Blau-Weiß Karbach den bisher größten sportlichen Erfolg eingefahren. "Die Überraschung ist uns geglückt, nun freuen wir uns einfach auf das Finale", so Blau-Weiß-Coach Torsten Schmidt in einer ersten Reaktion.  Nach der Betrachtung der Halbfinale-Spiele sowie der bisheringen Testpartien beider Clubs kann man den Karbachern durchaus guten Chancen gegen den FVE einräumen. Eine besondere Würze erhält das Spiel durch die beiden Engerser Stürmer Sören Klappert und Enrico Köppen. Beide spielten drei Jahre gemeinsam für den FC Karbach in der Oberliga, Klappert wechselte mit seinem Bruder Lukas vor zwei Jahren nach Engers, Köppen verließ Karbach im Sommer 2020 in Richtung des Neuwieder Stadtteils.

Auf den Sieger des Finals wartet neben einer lukrativen Geldprämie von ca. € 130.000 das prestigeträchtige Spiel in der ersten DFB-Pokal-Runde, die bereits ausgelost worden ist. Gegner ist mit dem VfL Bochum ein Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet, gespielt werden soll am 2. Septemberwochenende. Sowohl der FV Engers wie auch der FC Karbach wollen gegebenenfalls das Heimrecht an den VfL Bochum abtreten, denn im großen Ruhrstadion ließe sich ein solches Spiel vor wesentlich mehr Zuschauern unter Einhaltung der Corona-Vorschriften austragen, als im Stadion am Wasserturm in Engers oder dem Sportareal auf dem Quintinsberg in Karbach. Noch steht aber eine Entscheidung des VfL Bochums diesbezüglich aus.